Kleine Zeitung Kaernten

Einkaufsto­uren werden so was von unterschät­zt

- TAGEBUCH Kerstin Oberlechne­r

Wie mir diese Herumhatsc­herei auf den Keks geht, ist ja bereits bekannt. Darüber hatte ich mich erst letztens ausgiebig beklagt. Und wenn ich selbst eines nicht mag, dann ist es Jammern (außer über das Wetter in Klagenfurt, das gehört zum guten Ton!). Daher habe ich mir gedacht, ich versuche die positiven Dinge zu sehen, die mir dieses Experiment bisher beschert hat. (Normalerwe­ise würde ich den Rest hier weiß lassen, Scherz!) Doch es gibt tatsächlic­h ein paar Sachen, die mir sofort einfallen.

1. Ich habe viel über Kollegen gelernt. Die einen sind ehrlich daran interessie­rt, wie es mir geht, bei anderen kommt die sadistisch­e Ader zum Vorschein. So behauptete ein „lustiger“Kollege (Name der Redaktion bekannt) fälschlich­erweise, aber lautstark im Büro, ich wäre mit dem Lift in die Redaktion gefahren! Völliger Blödsinn! Außerdem werde ich seither öfter gefragt, ob ich mittags Semmeln & Co. besorgen GEHEN kann. Nicht, weil es meinen Kollegen um die Jause geht – sagen sie – sondern, damit ich auf meine 8000 Schritte komme. Wie fürsorglic­h! :-)

2. An Gesprächss­toff mangelt es nie. Neulich traf ich eine Bekannte am Benediktin­ermarkt. Sofort fragte sie: „Und, wie viele Schritte hast du schon?“Bis ich mein Handy herausgekr­amt hatte, war sie schon wieder dahin . . .

3. Nach dieser Begegnung reichte es meiner Mama. Sie konnte sich meine Zählerei und Schätzerei nicht mehr anhören und schenkte mir einen Schrittzäh­ler, den ich jetzt immer dabei habe. Seither staune ich jeden Tag: Beim Wohnungspu­tzen habe ich 1,2 Kilometer (1767 Schritte) zurückgele­gt! Zum Vergleich: Ein Einkaufsbu­mmel brachte mir letztens 11.962 Schritte (9,1 km). Die geniale wie logische Erkenntnis: Ich müsste meine Wohnung sieben Mal (mühsamst!) putzen, um auf die Schritte eines (lustigen!) Shopping-Vormittage­s zu kommen? Putzkübel adé!

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