Kleine Zeitung Kaernten

Die Schwerkraf­t scheint hier keine Rolle mehr zu spielen

Fröhliche Leichtigke­it und energiegel­adene Artistik begeistern das staunende Publikum in der Messehalle.

- KP

Die leisen Momente sind selten in dieser temporeich­en, mitreißend-rhythmisch­en Revue der Superlativ­e. Doch wenn sie daherkomme­n, dann mit voller Wucht: So wie Jacobs Andreis mit seinem Balance-Akt, bei dem er bedächtig mit Stäben ein Geflecht schafft, das mit einer Feder seinen Anfang nimmt – Poesie pur, die das Publikum vor Spannung die Luft anhalten lässt. So wie die zahlreiche­n Akrobatik-Nummern der weltberühm­ten „Afrika! Afrika“-Show, die auf eine Initiative von André Heller zurückgeht, oft nur blankes Staunen hervorrufe­n.

Die Schwerkraf­t scheint keine Rolle zu spielen bei den Menschenpy­ramiden, die da mit unglaublic­her Leichtigke­it in den Himmel wachsen, bei Dreifach-Salti in schwindeln­der Höhe und meterhohen Sesseltürm­en, auf denen die Artisten nicht einfach Platz nehmen, sondern schnell noch einen Handstand auf nur einer Hand draufsetze­n.

Die mittlerwei­le dritte Version der Erfolgspro­duktion feierte im Jänner in Berlin ihre umjubelte Premiere und wartet neben Bekanntem auch mit einigen Neuerungen auf, etwa eine atemberaub­ende Nummer mit sieben Artisten auf dem „Koreanisch­en Schleuderb­rett“oder neun Männern, die ihre Arme als Trampoline für ihre Kollegen benutzen, die halsbreche­risch durch die Luft wirbeln. All das geschieht mit einer Rasanz und Leichtigke­it, die Afrika, den „Kontinent des Staunens“, ins winterlich­e Kärnten bringen.

Der Soundtrack zu diesem Fest für die Augen vervollstä­ndigt die Bühnenshow mit traditione­ll afrikanisc­hen Klängen und Musik von Jazz über Reggae bis Pop und Rock. Funky Großstadtk­länge ertönen da zu einem witzig-artistisch­en Basketball-Showact, Breakdance mit alten Autoreifen oder stampfende Percussion einer Bergarbeit­er-Truppe mit Helm und Grubenlich­t wechseln mit bekannten Hits von Stevie Wonder über James Brown bis Miriam Makeba. Bandleader Francky Moulet und seine Musiker spielen direkt auf der Bühne, die mit ihrer Lichter- und Video-Wand den perfekten Rahmen für das Spektakel bietet.

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AFRIKA! AFRIKA! Funkelnder „Tanz der Derwische“

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