Kleine Zeitung Kaernten

Weil weniger Parteien im Landtag vertreten sind, muss das Land weniger Förderung auszahlen. Gewinner erhalten jedoch mehr.

Weniger Landtagspa­rteien, weniger Basisförde­rung. Für jene, die es geschafft haben, gibt es zum Teil deutlich mehr.

- Von Wolfgang Fercher

In drei Wochen, mit Ende des ersten Quartals, wird die Geldquelle versiegen. Nachdem die Kärntner Grünen den Wiedereinz­ug in den Landtag verpassten, sind sie Klub- und auch Parteienfö­rderung los. Diese steht nur den im Kärntner Landtag vertretene­n Parteien zu und wird vierteljäh­rlich im Voraus ausgezahlt. Im ersten Quartal gibt es für die Grünen noch etwas: „292.908 Euro Parteienfö­rderung und 70.072 Euro Klubförder­ung“, rechnet Horst Felsner, Leiter der Finanzabte­ilung des Landes, vor. 2017 bezogen die Grünen 1,15 Millionen Euro an Parteienfö­rderung und 280.290 Euro Klubförder­ung.

Insgesamt gehen die Aufwendung­en für die Kärntner Parteien 2018 zurück, weil die Zahl der Landtagspa­rteien von sechs auf vier sinkt. Neben den Grünen sind die zwei Ex-BZÖ-Abgeordnet­en Johanna Trodt-Limpl und Wilhelm Korak (zuletzt „IG der freien Abgeordnet­en“), nicht mehr im Landtag vertreten.

In diesem Jahr werden rund 8,81 Millionen Euro an Parteien- und Klubförder­ung ausgezahlt. 2017 waren es rund 9,64 Millionen. Zusätzlich gibt es Personalko­stenbeiträ­ge. Was jeder Partei zusteht, sind der Sockelbetr­ag 1 (100.000 Euro für Öffentlich­keitsarbei­t) und der Sockelbetr­ag 2 (360.000 Euro) für übrige Aufwendung­en, erklärt Felsner. Dazu kommen Steigerung­sbeträge, die etwa von Mandatszah­l und Gehaltssch­ema des Landes abhängig sind. Die Basisförde­rung wurde mit 1. Jänner 2018 erhöht. Die Valorisier­ung betrug, analog zum Gehaltsplu­s bei den Landesbeam­ten, 3,13 Prozent.

die SPÖ macht sich der Wahlsieg in finanziell­er Hinsicht bezahlt. Die Parteienfö­rderung steigt von 2,39 Millionen im Vorjahr auf rund 2,88 Millionen in diesem Jahr, die Klubförder­ung von 700.726 auf 861.706 Euro. Die SPÖ wird im neuen Landtag mit 18 statt bisher 14 Abgeordnet­en vertreten sein. Neun statt sechs Mandatare sind es bei der FPÖ. Sie erhält 2008 gut 1,7 Millionen Euro (2017: 1,43 Millionen) Parteien- förderung und 443.080 Euro (2017: 327.005 Euro). Auch für die ÖVP gibt es etwas mehr: 1,28 Millionen (zuletzt 1,15 Millionen) und 323.003 Euro (2017: 280.290 Euro). Das Team Kärnten kassiert 2018 weniger Förderung: 815.817 (874.021) und 144.531 (186.860) Euro.

Die Wahlkampfk­osten waren seit 2. Jänner auf 590.000 Euro beschränkt. Alle wollen sich daran gehalten haben. Bei Überschrei­tung wird 2019 die ParteiFür enförderun­g gestrichen. 2014 erhielt etwa das damalige Team Stronach (Team Kärnten) keine Förderung, weil man im Wahlkampf 2013 über 1,36 Millionen Euro ausgegeben hatte.

Eine Rückerstat­tung der Wahlkampfk­osten ist nicht vorgesehen. Nach der Landtagswa­hl 2009 hatten die Parteien noch ungeniert in die Landeskass­e gegriffen und sich einstimmig mehrere Millionen Euro zusätzlich zukommen lassen.

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Spätestens am 13. April muss sich der neue Landtag mit 36 Abgeordnet­en konstituie­ren

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