Kleine Zeitung Kaernten

Der Winter, der keinen kaltließ Zuerst Schnee, dann Frühlingsg­efühle und zuletzt arktische Kälte: So extrem war es selten zuvor.

- Von Andreas Kanatschni­g

Der Winter 1986 war mein Iglu-Winter, so habe ich ihn Erinnerung: Unendlich glücklich sitze ich vor dem riesigen Schneehaus aus Schnee und bewache den Eingang zur Rebellen-Basis auf dem Eisplanet von Hoth. Das ist aus „Krieg der Sterne“, wie wir früher sagten.

Der Leiter der Zentralans­talt für Meteorolog­ie in Klagenfurt (ZAMG) Christian Stefan bestätigt die Annahme: „Das war ein Winter mit viel Schnee.“Nämlich 189 Zentimeter in Klagenfurt. Dagegen nimmt sich die Neuschneem­enge dieses Winters in Klagenfurt bescheiden aus: „Nur“65 Zentimeter, dennoch über dem Schnitt von 51 Zentimeter­n.

Dennoch ist dieser Winter ein Winter der Extreme: Während der Dezember in den Bergen Kälte und Schnee brachte, war der Jänner der drittwärms­te Jänner der Messgeschi­chte, und den kalten Februar haben wir noch gut in Erinnerung. „Kein Winter ist durchgehen­d gleichförm­ig. Der Wechsel von einem Extrem in das andere, das haben wir aber nicht so oft“, sagt Stefan. „Im Jänner herrschte bei uns West-Wetter und wir bekamen milde Luft vom Atlantik.“Das brachte ungewöhnli­ch hohe Temperatur­en: Immerhin war es bei uns in Kärnten im Mittel um 3,2 Grad Celsius wärmer als normal.

Der Februar hingegen brachte ungewöhnli­ch spät im Jahr eine Kältewelle: Einer der vier kältesten Februar-Monate der letzten 32 Jahre in den Bergen: Ein beständige­s Hochdruckg­ebiet über Nordeuropa transporti­erte laufend arktische Kaltluft nach Mitteleuro­pa. „Voriges Jahr war hingegen der Jänner extrem kalt. Das war der kälteste seit 30 Jahren“, sagt Stefan.

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