Kleine Zeitung Kaernten

„Liebe Frauen und Mütter, steht zu dem, was ihr tut!“

Die Anliegen der Frauen werden zu wenig vertreten, auch vonseiten der Frauenmini­sterin, meinen Leserinnen.

- Thema des Tages: Weltfrauen­tag, 8. 3.

Die Basis für Wahlfreihe­it ist die Unabhängig­keit, die wohl für kaum eine Frau erreichbar ist. Frauen sind immer von irgendwem abhängig: vom Partner, Arbeitgebe­r, von Kinderbetr­euerInnen, etc.! Und viele machen sich abhängig von der öffentlich­en Meinung und lassen sich von dieser beeinfluss­en. Dabei wäre es äußerst wichtig, als Frau dazu zu stehen, was man tut, und sich nicht von der Gesellscha­ft ein Stigma aufdrücken zu lassen. So ist die Frau, die als Mutter einem Beruf nachgeht, eine Rabenmutte­r. Wenn sie sich dafür entscheide­t, bei den Kindern daheim zu bleiben, unterstell­t man ihr nicht selten, zu bequem zum Arbeiten zu sein.

Wie Frau es macht, ist es falsch – da wundert es mich nicht, dass der Selbstwert ins Bodenlose fällt und Frauen einerseits ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie als Mütter beruflich tätig sind, und sich anderersei­ts schämen, wenn sie „nur“zu Hause für die Familie da sind. Deshalb, liebe Frauen und Mütter, steht zu dem, was ihr tut, es ist immer ein wertvoller Beitrag zur gesellscha­ftlichen Entwicklun­g. Echte Wahlfreihe­it gibt es meiner Ansicht nach nicht, aber echte emotionale Zufriedenh­eit, das kann jede Frau erreichen.

Mag. Dr. Martina van der Linden, St. Georgen im Gailtal

Auf der Palme

Titel „Feminismus? Können wir!“

Das Titelbild vom 8. März bringt mich aber schon so etwas von auf die Palme! Ja genau, das ist es: Frauen werden nur dann anerkannt und als „gleichbere­chtigt“angesehen, wenn sie sich in muskelbepa­ckte „Männer“verwandeln. Das „Frausein“an und für sich, zu dem es auch gehört, Kinder zu kriegen und großzuzieh­en, das zählt nix!

Dieser von Ihnen so treffend dargestell­te „Feminismus“(der in Wirklichke­it nämlich keiner ist) ist auch der Grund für die zunehmende Altersarmu­t von Frauen, die trotz negativer Stimmung im „Frauenland“Kinder bekommen und diese zumindest eine Zeit lang selbst betreuen und großziehen, einfach weil sie diese Aufgabe als wunderschö­n und für sich sehr befriedige­nd ansehen.

Ich verstehe schon seit Jahren den Feminismus nicht mehr: Sich zu emanzipier­en heißt doch nicht, sich von den Eigenschaf­ten und Aufgaben einer Frau zu befreien, sondern sich von der negativen Bewertung derselben zu befreien! Das heißt in der Praxis zum Beispiel, dass das Erziehen von Kindern voll als Pensionsbe­rechtigung anerkannt werden müsste, dass Berufe, die „typisch“Frau sind, gleich hoch bezahlt werden wie „typische“Männerberu­fe (Kindergärt­nerin/Mechaniker beispielsw­eise), dass Halbtagsjo­bs und gleichzeit­ige Kindererzi­ehung als Vollwertjo­b mit dementspre­chender Berücksich­tigung auf die Pension gewertet werden müssten, dass das Betreuen von Kindern und alten Menschen höher bezahlt werden müsste ...

„We can do, wir schaffen das.“Was schafft ihr denn? Ihr schafft es, euch in so eine ungesunde Situation hineintrei­ben zu lassen, dass die Burn-outs nur so flattern!

Helga Irnberger, Maria Rain

Frauen werden nur dann anerkannt und als ,gleichbere­chtigt‘ angesehen, wenn sie sich in

muskelbepa­ckte ,Männer‘ verwandeln.

Helga Irnberger, Maria Rein

Frauenmini­sterin?

Da bin ich doch (fast) sprachlos! Unsere gewählte Frauenmini­sterin im Ö1-Morgeninte­rview zur Frage, warum sie das Frauenvolk­sbegehren nicht unterzeich­net habe: „Es gibt wirtschaft­liche Überlegung­en wie etwa die 30-Stunden-Woche (…). Finanziell­e Vergünstig­ungen kommen natürlich in erster Linie steuerzahl­enden Familien zugute und in Gegenden mit ausgebucht­en Kinderbetr­euungseinr­ichtungen kann eine finanziell­e Abgeltung die Entscheidu­ng erleichter­n, daheim beim Kind zu bleiben (...).“Dank solcher politische­r Vertretung meiner Anliegen als Frau bleibe ich mein eigener Herr, nehme weiterhin die Pille und rauche mir meine Wut weg, was das Zeug hält!

Eva Gerber, Baldramsdo­rf

Abgestumpf­t

„Ermittlung­en wegen Verhetzung“, 8. 3.

Durch die vielen „Fake News“, zu Deutsch: Lügen, die in den sogenannte­n sozialen Medien ungestraft den Lesern übermittel­t werden, ist der Begriff Meinungsfr­eiheit zu einer leeren Redensart verkommen. Als Sprecher und Conférenci­er bei vielen Veranstalt­ungen war Herr Tisal mit vielen Leuten zusammen. Und was er auf Facebook veröffentl­icht hat, war nichts Neues. Vielleicht, dass er noch die vollen Einkaufswa­gerln vergessen hat, die – angeblich – ohne Bezahlung bei den Kassen vorbeigesc­hoben wurden mit der Bemerkung: „Caritas zahlt!“

Diese Verhetzung­en waren schon seit der Flüchtling­swelle 2015 im Umlauf! Warum ist im ORF oder in den Tageszeitu­ngen diesen Verhetzung­en nie energisch widersproc­hen worden? Wahrschein­lich war man da schon abgestumpf­t. Politiker lügen ja auch! Ich denke an die Wahldiskus­sion, wo behauptet wurde, Landeshaup­tmann Kaiser würde nach der Wahl eh nach Wien gehen. Warum ihn also wählen?

Aber wo kein Kläger, da kein Richter! Die steirische­n Kläger hätten schon reihenweis­e Politiker klagen können! Aber das könnte teuer werden. Einem Armen die Existenz zu vernichten, geht problemlos­er.

Josef Permes, Hohenthurn

Wichtigere­s zu tun

Ich nehme an, die Justiz hätte wichtigere Anzeigen zu bearbeiten, als Herrn Manfred Tisal wegen Verhetzung durch die Abteilung Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g einzuverne­hmen. Ich bin mir sicher, dass ein Großteil der Bevölkerun­g dieselbe Meinung wie der ehemalige EU-Bauer vertritt.

Vielleicht bekomme ich ebenfalls Besuch vom Verfassung­sschutz.

Richard Schuster, Villach

Bedrohte Demokratie­n

Erst kürzlich sah ich ein Interview mit Jennifer Lawrence. Es habe ihr jemand auf den Oberschenk­el gegriffen und sie wusste sich nicht gegen diese Tätlichkei­t zu wehren. Auf der anderen Seite sitzt einer in Moskau, der unsere westlichen Demokratie­n bedroht. Das interessie­rt niemanden, zumindest niemanden, der laut dagegen seine Stimme erheben würde!

Erich Mahler, BSc, Landskron

Newspapers in German

Newspapers from Austria