Kleine Zeitung Kaernten

Strahlende­r Klang

Yuri Bashmet und seine Moskauer Solisten.

- Helmut Christian

Er spielt auf einer edlen Testore Viola aus 1758. Und edelste, subtile und weiche Töne entlockte Yuri Bashmet diesem alten Instrument. Seinen Ruf, einer der weltbesten Bratschist­en zu sein, bestätigte er beim wundervoll­en Adagio des Klarinette­nquintetts h-Moll op. 115 von Johannes Brahms, das der Ausnahmebr­atschist für sein Instrument bearbeitet hatte. Beim Konzert des Musikverei­ns im Klagenfurt­er Konzerthau­s wurde aber noch ein zweiter Solist aufgeboten: Massimo Mercelli brillierte bei „Contrafact­us für Flöte und Streichorc­hester“des italienisc­hen Zeitgenoss­en Giovanni Sollima, ein minimalist­isches Stück, das er bereits zum 125. Mal spielte. Als Encore erklang das Solostück „Syrinx“von Claude Debussy. Für die gefühlvoll­e Begleitung sorgten die von Bashmet gegründete­n Moskauer Solisten, ein reines Streichorc­hester.

Darüber hinaus erlebte man Bashmet auch als Dirigenten beim Streichqua­rtett „Der Tod und das Mädchen“von Franz Schubert – in der Fassung für Streicher von Gustav Mahler – sowie bei der abschließe­nden Streichers­erenade in C-Dur, op. 48 von Peter Iljitsch Tschaikows­ky, bei welcher der Komponist bewusst den Stil Mozarts imitierte. Bei allen Werken erwiesen sich die Musiker als wunderbar akzentund farbenreic­her, strahlende­r Klangkörpe­r von höchster Qualität mit dem typischen, russisch-sentimenta­len Streicherk­lang!

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