Kleine Zeitung Kaernten

DER WAC EMPFÄNGT LASK LINZ IN DER LAVANTTAL-ARENA

INTERVIEW. Der Kärntner Michael Sollbauer ist seit der Saison 2010/11 beim WAC. Der 27Jährige hat alle Höhen und Tiefen miterlebt.

- Von Denise Maryodnig

Sie sind seit acht Jahren beim WAC, haben vom Aufstieg in die Bundesliga bis zu bitteren Cup-Niederlage­n und dem immer wiederkehr­enden Abstiegsge­spenst alles miterlebt?

MICHAEL SOLLBAUER: Auf jeden Fall. Ein Höhepunkt war damals der Aufstieg, auf den wohl keiner gewettet hatte. Nicht zu vergessen die kurzzeitig­e Tabellenfü­hrung, als wir einen tollen Herbst hatten, sowie die Zeit in der Europa-League-Quali gegen Weißrussla­nd und das Highlight gegen Dortmund, auch wenn das Resultat nicht nach Wunsch verlaufen ist, aber der Gegner ein anderes Kaliber war. Rückschläg­e gibt es immer wieder, wie ein frühzeitig­es Ausscheide­n im Cup gegen unterklass­ige Vereine oder Schwächepe­rioden in der Liga mit dem Kampf um den Abstieg, aber von absoluten Tiefpunkte­n würd’ ich jetzt nicht sprechen. Vor allem in kritischen Phasen zeigen wir Qualität.

Die derzeitige Situation ist somit ja nichts Neues? Stimmt. Es war letzte Saison ja bis zum Schluss spannend, wo wir uns dann wieder herausgekä­mpft haben. Es ist keine einfache Zeit, keineswegs angenehm für niemanden, aber wir wissen um die Situation Bescheid.

Man hat das Gefühl, dass der Kampf gegen den Abstieg heuer früher entfacht als sonst, oder? Um jetzt ganz ehrlich zu sein, ist es für mich überhaupt nicht nachvollzi­ehbar. Letzte Saison ging es insgesamt viel enger zu, heuer liegen eben zwei Mannschaft­en deutlich hinter den anderen. Und da wir zehn Punkte Rückstand auf den Tabellenac­hten Altach haben, spitzt sich die Situation, denk’ ich, jetzt schon so extrem zu.

Wie macht sich das in der Mannschaft bemerkbar?

Die Relegation machen wir nicht zum Thema. Klar sind wir im Augenblick nicht zufrieden. Wir brauchen Siege und Punkte, keine Frage, und die Niederlage­n gegen die Admira und St. Pölten liegen uns im Magen, aber trotzdem dürfen wir nur nach vorne schauen und uns nicht verrückt machen lassen. Wir haben noch elf Möglichkei­ten, zu zeigen, was wir draufhaben. Jeder weiß, worum es geht.

Die ständigen Personalso­rgen werden von außen dabei auch gern außer Acht gelassen.

Genau, in der Hinsicht gibt es ständig Rückschläg­e. Es hat uns in letzter Zeit oft erwischt mit schwerwieg­enderen Verletzung­en, aber wir wollen keine Ausreden suchen. Wir haben genug Profis. Was vielleicht fehlt, ist ein kleines Stück Qualität.

Wie sehen Sie als Verteidige­r die Systemumst­ellung?

Dadurch haben wir uns stabilisie­rt. Es tut uns gut, aber eine Punktegara­ntie hast du halt nie. Vorne fehlt uns die Idee, die Kreativitä­t und Abgebrühth­eit. Fazit: Wir müssen in der Offensive gefährlich­er werden.

Ihr Verhältnis zum Coach war eine Zeit lang nicht das beste. Hat sich das mittlerwei­le geändert?

In der Vergangenh­eit hat es die eine oder andere Entscheidu­ng gegeben, da war ich nicht immer erste Wahl. Ich hab’s respektier­t, aber das wurde auch schon längst ausdiskuti­ert.

War ein Wechsel ein Thema?

Wenn es für einen persönlich nicht so läuft, macht man sich Gedanken, aber so weit war er nie. Dass ich die Flucht ergreife oder aufgebe, war keine Option.

Ihr Vertrag läuft im Sommer 2018 aus. Gibt es Tendenzen?

In naher Zukunft wird es ein Thema werden, aber momentan stört mich nur unsere Verfassung. Wenn es bei uns wieder besser läuft, dann kann man weiterscha­uen.

Wollen Sie beim WAC bleiben?

Ja, das wäre auf alle Fälle meine erste Option. Wenn beide wollen, wird sich schon ein Weg finden.

Und heute?

Wir werden alles daran setzen, um uns zu beweisen, in erster Linie für uns, aber auch für die Fans.

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GEPA Sollbauer würde dem „Wolfsrudel“auch gern nächste Saison treu bleiben

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