Kräftiges Herz statt Filetstück
Auf den Flughafen Klagenfurt kommen schicksalhafte Wochen zu. Mit deutlicher Verspätung entscheidet Ende März ein Expertenbeirat über die Anbote der (zwei?) Interessenten für den Erwerb von 75 Prozent der Anteile. Dann treten die Noch-Eigentümer Land und Stadt an den Steuerhebel.
„KLU“die Flügel zu heben, wird zur Herkulesaufgabe. Eine Million setzt das Land jetzt für die Bewerbung der Flugdestination Klagenfurt. Eine auf den ersten Blick stattliche Mitgift, die sich angesichts der Größe der Aufgabe relativiert. Ein konkreter Plan, wofür der Batzen Geld ausgegeben werden soll, ist bisher nicht bekannt. Sicher ist nur: Die öffentliche Hand wird auch in Zukunft den Flughafen füttern müssen. Dann hoffentlich nicht mehr spontan, sondern zielgerichtet mit einer LangfristStrategie. Die schwierigen kompetitiven Voraussetzungen – mehrere Groß-Airports im Einzugsbereich – sind gegeben und nicht zu ändern.
Mit der Privatisierung gehen Stadt und Land ein Wagnis ein. Unabdingbar dafür muss daher sein, dass der neue Eigentümer Netzwerk, Kapital und Know-how einzubringen bereit ist und sich nicht vom Lockruf potenzieller Flächen für Neubauten in attraktiver Lage (ver)leiten lässt. Damit das Herz der Kärntner Infrastruktur kräftiger als bisher pumpt und nicht zum Filetstück wird.