Trainer entschuldigte sich bei seinen Opfern
Wiener Volleyballtrainer, der auch in Kärnten Mädchen missbraucht hat, wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Späte Reue zeigte ein Wiener Volleyballtrainer, der von 2000 bis Sommer 2016 sechs unmündige Mädchen missbraucht hatte, gestern am Wiener Landesgericht. In seinem Schlusswort hatte sich der Angeklagte schuldeinsichtig gezeigt: „Ich möchte mich bei allen geschädigten Mädchen und Eltern entschuldigen. Und ich hoffe, dass sie mir das irgendwann verzeihen können.“Sogleich fügte er hinzu, er habe im Gefängnis „leider sehr viel Schlechtes erlebt. Ich möchte nie wieder hierher“.
Das wird dem 61-Jährigen jedoch nicht erspart bleiben, denn das Gericht verurteilte den Trainer zu einer viereinhalbjährigen Freiheitsstrafe. Der Volleyballtrainer war damit einverstanden. Der Staatsanwältin war die Strafe bei einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren zu gering. Sie meldete Berufung an. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.
war für einen großen heimischen Nachwuchsverein als Betreuer tätig gewesen. Er habe „eigentlich immer schon Mädchen trainiert“, sagte er dem Schöffensenat. Nach der Trennung von seiner Frau und dem frühen Tod eines Sohnes hätte er sich „mehr und mehr in den Sport hineingearbeitet“und sich komplett auf den Sport konzentriert.
Dem Angeklagten wurden schwerer sexueller Missbrauch, sexueller Missbrauch von Unmündigen, der Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und Herstellung und Besitz von kinderpornografischem Material angelastet. Zu den Missbrauchshandlungen kam es in seiner Wohnung, auf Trainingslagern oder beim Beachvolleyball-Grand-Slam in Klagenfurt, wo er im Sommer 2016 mit einer Elfjährigen in einem Zelt campierte und sich an dem Kind vergriff.
„Wenn Sie nicht umfassend geständig gewesen wären, wäre die Strafe höher ausgefallen“, betonte Richterin Sonja Höpler-Salat in der Urteilsbegründung. Dessen ungeachtet sei „klar, dass Sie diesen Mädchen übel mitgespielt haben“.