Aus dem die Körper sind
Verhüllen und Entblößen ist ihr Thema: Alina Kunitsyna übersetzt Wäscheteile in Bilder und lässt sie ein Eigenleben führen.
nierung, welche die Anwesenheit des Abwesenden mit formaler Präzision bestechend erfasst. Inhaltlich variiert sie so ihr Leitmotiv „In the Fold“mit bewundernswerter Meisterschaft.
Die ins Bild gesetzten Textilien, mit ihren geübt gemalten Falten, gibt es so gar nicht. Es sind Trugbilder. Weil ihre Täuschung aber echt ist, bringen sie die Wirklichkeit hervor. Die Stoffhüllen werden zur Metapher für Körperlichkeit des Menschen und in ihrer Bedeutung für das Selbst- und Weltverständnis befragt.
Es irrt, wer meint, es handle sich bei Kunitsynas Bildern um Fotorealismus. Der breite Pinselstrich, die gestische Spur im Farbgrund, die kompositorische Anlage, die satte Kolorierung zeigen eine kraftvolle Malerei, die sich selbst in Szene setzt. Neben den Ölbildern präsentiert die Künstlerin eine Reihe kleinerer Arbeiten in Tusche auf Papier. Sie nennt die fein Scheinarchitektur in Plisseefalten
ausgeführten Blätter ihres burlesken Inhalts wegen „Capriccios“.
in der Burgkapelle auf. Vor dem Altarbild Josef Ferdinand Fromillers, das die Apotheose des heiligen Domitian darstellt, steht eine riesige Leinwand, von der man aus einiger Entfernung meint, auf ihr sei ein übergroßer Fächer aus blauer Seide in Plisseefalten gespannt. Allein es ist eine aus der Leinwand herausgemalte Scheinarchitektur. Sie überstrahlt die barocke Himmelfahrtsszene und tritt dennoch mit ihr in einen harmonischen Dialog.