Die Stunde des Falken
Neuer Sicherheitsberater: John Bolton ist Trumps Mann für Krieg und Frieden.
Von John Bolton stammt der Begriff von der „Achse des Bösen“, den USPräsident George W. Bush 2002 verwendet hat, um Staaten wie den Irak, Iran und Nordkorea zu bezeichnen. Von Bolton stammt auch der Satz: „Um den Iran von der Bombe abzuhalten, braucht es eine Bombe.“Nun wurde der ehemalige Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen und „republikanische Raufbold“(so der „Spiegel“), von US-Präsident Donald Trump zum Nationalen Sicherheitsberater bestellt. Das Amt übernimmt er am 9. April. Der Sicherheitsberater ist der Chefberater des National Security Council, das unter der Leitung des Präsidenten zusammentritt, wenn dieser außen- und sicherheitspolitischen Rat braucht und es letztlich um Krieg oder Frieden geht. Bolton gilt als Anhänger einer aggressiven Außenpolitik mit Hang zu militärischen Lösungen, er ist der Falke, nicht die Taube. Für die „New York Times“stärkt die Bestellung des 69-Jährigen, der mit Bill Clinton und Hillary Rodham in Yale Jus studiert hat, zum Nationalen Sicherheitsberater die radikalen Kräfte im Umfeld von Trump. Selbst US-Republikaner nennen Bolton einen „Neokonservativen auf Steroiden“, der versessen darauf sei, alle außenpolitischen Fehler Amerikas nach 9/11 zu wiederholen. Doch auch im konservativen Lager in Europa wird der Sohn einer Hausfrau und eines Feuerwehrmanns aus Baltimore, der in zweiter Ehe mit Gretchen Smith Bolton verheiratet ist, mit der er eine Tochter hat, „bornierter Hardliner“genannt. Um scharfe Äußerungen war Bolton bisher nie verlegen, über den Whistleblower Edward Snowden sagte er einmal, dieser solle „an einer hohen Eiche aufgehängt werden“.