Es gibt ihn – den diskriminierten Mann!
„Traut euch, Männer!“, rufen jetzt Männer, die überall im Land „Männervergraulung“erkennen wollen.
Vom Feminismus zum Maskulismus? Peter Franzmayr, der sich wegen Diskriminierung über eine Zahlung des Staates von 317.368 Euro freuen kann, wird nun von Männervertretern als Held gefeiert. Endlich einer, der sich mit Erfolg beim Verwaltungsgerichtshof gegen Frauenbevorzugung wehrte. Eigentlich müssten diese Männer aber zunächst die Frauen der Gleichbehandlungskommission feiern, die den Grundstein dafür legten. Sie haben immerhin schon vor Jahren „genderneutral“erkannt, dass die Bevorzugung einer Frau bei dieser Postenbesetzung im Verkehrsministerium „sachlich nicht nachvollziehbar“war. Im Klartext: Ein Mann bekam trotz besserer Bewertung durch eine Kommission den Chefposten nicht, weil er ein Mann war.
Schwarz auf weiß steht sie nun also fest, die Diskriminierung des Mannes! Viele hoffen ja nun laut, dass sich künftig mehr „kritische Männer gegen ungerechtfertigte Postenvergaben wehren“. Manche, schreibt ein emeritierter Professor, würden sich ja an Unis gar nicht mehr bewerben, weil sie schon wüssten, dass eine Frau vorgezogen werde. Kritiker würden als „rechtslastige Maskulisten“und Verfechter rückwärtsgewandter Männerseilschaften verunglimpft. Alles in allem also eine regelrechte „Männervergraulung“, die da stattfinde.
Nein, es bringt nichts, auf die weit größere Frauenvergraulung durch Männer hinzuweisen. Es soll ja um Geschlechtergerechtigkeit gehen. Dass der/die Qualifizierteste die Stelle bekommt und nicht alle, sich immer als Opfer einer Minderheit fühlen. Damit nicht eintrifft, wovor ein britischer Rechtsexperte einmal warnte: dass wir uns alle irgendwann nicht mehr als Bürger derselben Gesellschaft verstehen, sondern als Minderheiten, die alle ihren Schutz gegen die Gesellschaft einklagen.