„Ein Rückschlag für die Wirtschaft“
Sorgen um Betriebsansiedelungen, die Verzögerungen stoßen in Kärnten auf Kritik.
Die angekündigten Verschiebungen beim Koralm-Bau haben auch die Kärntner Politik und Wirtschaft unerwartet getroffen. Landeshauptmann
(SPÖ) reagierte gestern „überrascht“auf die Verzöge- rung bei der Fertigstellung des Koralmtunnels. „Dass es geologisch bedingte Schwierigkeiten gibt, war ja bekannt. So etwas sollte doch wohl schon in Planungen und nach den Probebohrungen berücksichtigt werden“, wundert sich Kaiser. Zudem, so der Landeshauptmann, sei zumindest „die Optik eine sehr schiefe“, wenn man den Zeitpunkt der Verzögerungsbekanntgabe und die fast gleichzeitig bekannt gegebenen Einsparungen bei den ÖBB in Zusammenhang bringe. „Die Koralmbahn mit dem Koralmtunnel ist für Kärnten und für die Steiermark eine wichtige Lebensader. Mit ihr verbunden sind Firmenansiedelungen und Arbeitsplätze. Daher erwarte ich, dass alles getan wird, um Tunnel und Bahn so rasch wie möglich fertigzustellen und Finanzierungszusagen einzuhalten“, fordert Kaiser.
Auch der Präsident der Industriellenvereinigung in Kärnten,
zeigt sich „negativ überrascht“über die weiteren Verzögerungen bei der Fertigstellung der Koralmbahn. Nicht zum ersten Mal werde damit „dieses Jahrhundertprojekt für den Süden Österreichs hinausgeschoben“. Das sei „ein Rückschlag für das Zusammenwachsen der Zentralräume in Kärnten und in der Steiermark“. Der Unternehmer
aus Deutschlandsberg in der Steiermark fordert „die Beibehaltung des bisherigen Fahrplans, sonst droht der Wirtschaft ein enormer Schaden“. Die Verschiebung stelle viele Business- und Investitionspläne auf den Kopf. Auch für den grassierenden Fachkräftemangel im Bezirk sei die Kärnten-Anbindung ganz entscheidend.
Überrascht über die Verzögerung bei der Koralmbahn zeigt sich auch der Kärntner Wirtschaftskammerpräsident
Bei einem derartigen Bau müsse man aber auch damit rechnen, dass „gewisse Dinge passieren“. Einen unmittelbaren Nachteil sehe er für die Kärntner Wirtschaft deshalb nicht. Was sich in Kärnten durch die Schwierigkeiten bei den Tunnel-Arbeiten verzögert, ist der Ausbau der Jauntalbrücke auf zwei Gleise. Sie soll zeitnah zur Fertigstellung des Tunnels in Angriff genommen werden.
Kainz
Manfred