Frankreich trauert um einen „Helden“
Polizist, der Geisel Leben rettete, starb. Terrorist hatte Sprengsätze mit dabei.
Nach dem islamistischen Terrorangriff in Südfrankreich fanden Ermittler in jenem Supermarkt, in dem die Geiselnahme stattfand, gestern auch noch mehrere selbst gemachte Sprengsätze. Wie die Deutsche Presse-Agentur weiter aus Justizkreisen erfuhr, wurden am Tatort in dem Örtchen Trèbes zudem eine Pistole vom Kaliber 7,65 und ein Jagdmesser entdeckt.
Der beim Zugriff erschossene Täter, der 25-jährige Radouane L., hatte am Freitagabend in dem Geschäft Geiseln genommen. Bei seinen Angriffen kamen neben dem Attentäter zunächst drei Menschen ums Leben, 15 wurden verletzt. Jener Polizist, der bei der Geiselnahme in dem Supermarkt eine Frau beschützt hatte und dabei selbst lebensgefährlich verletzt wurde, starb nun ebenfalls. Der 45jährige Gendarm erlag seinen Verletzungen, wie Innenminister Gérard Collomb mitteilte. Damit erhöhte sich die Zahl der bei dem islamistischen Angriff getöteten Menschen gestern auf vier. Frankreich trauert um Arnaud Beltrame, der sein Leben opferte: „Indem er sein Leben gegeben hat, um die mörderische Eskapade eines jihadistischen Terroristen zu stoppen, ist er als Held gefallen“, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron. Collomb twitterte: „Frankreich wird niemals sein Heldentum, seine Tapferkeit und sein Opfer vergessen.“
Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler erste Hinweise auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Dabei handelt es sich um digitale Datenträger und handschriftliche Aussagen mit Anspielungen auf den IS. Das Geschriebene würde an ein Testament erinnern, hieß es von der Polizei.
Die Ermittler wollen nun die Hintergründe aufklären – insbesondere, ob der Angreifer für seine Bluttat Mitwisser oder Unterstützer hatte. Arnaud Beltrame opferte sein Leben