KÄRNTNERIN DES TAGES
Doris Klinser aus Pörtschach wurde als beste Food&Beverage-Managerin ausgezeichnet.
Doris Klinser aus Pörtschach wurde als beste Food&BeverageManagerin ausgezeichnet.
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Die Karriere war so nicht geplant: „Ich war das jüngste von fünf Kindern. Dass wir auf eine höhere Schule gehen, war bei meinen Eltern nicht auf der Agenda“, erzählt Doris Klinser. Also suchte sie eine Lehrstelle – und zwar unter der Prämisse: „Alles – nur nicht Gastronomie.“(Sie hatte immer in der Frühstückspension ihrer Eltern mithelfen müssen) „In unserem 800-Seelen-Dorf war aber nur eine Koch/Kellner-Lehrstelle frei.“Es nützte also alles nichts.
Seitdem sind in ein paar Jahrzehnte ins Land gezogen und die gebürtige Oberösterreicherin der Liebe wegen nach Kärnten. Jahrzehnte, in denen Klinser, jetzt 47, eine bemerkenswerte Berufslaufbahn hingelegt hat. Auszeichnungen am laufenden Band. Die Highlights: Weltmeister-Pokal im Bereich „Service“auf der Berufsolympiade 1991 in Amsterdam. „Das habe ich vor allem meinem Mentor Raimund Stani vom Parkhotel Pörtschach zu verdanken“, sagt sie heute. Meisterprüfung in Kärnten mit
Auszeichnung – Doris Klinser ist die einzige, die das bisher in Kärnten geschafft hat. Und jetzt kommt noch etwas oben drauf: Klinser wurde vom Fachmagazin „Rolling Pin“als beste F&B-Managerin ausgezeichnet, auf einer Gala im Schlosshotel Velden.
F&B steht für Food und Beverage, also Essen und Getränke. F&B-Manager sind in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie für die Organisation und Planung in Sachen Speisen und Getränke verantwortlich. Ein Job, bei dem Klinser kaufmännisches Talent, Fachwissen (sie ist auch Käsesommelierin), aber vor allem Herz beweist. „Mitarbeiter-Zufrieden- heit ist mir immens wichtig. Wenn es Mitarbeitern nicht gut geht, kann ein Betrieb nicht florieren“: Ein Leitsatz Klinsers, der für die ganze Gastrobranche gilt. Neun Jahre war sie zuletzt im Werzer’s Hotel in Pörtschach tätig. Seit Kurzem ist sie im Fünf-Sterne-Hotel Lake’s, ebenfalls in Pörtschach, engagiert.
Kärntens gastgewerbliche Fachgruppen-Obmänner Stefan Sternad und Sigi Moerisch halten Klinser, die auch systemischer Coach ist, für ein „Aushängeschild des Kärntner Tourismus“. Vor allem deshalb, weil sie sich für den Nachwuchs engagiert. Imagebildung und Lehrlingsausbildung sind ihr enorm wichtig. „Unsere Branche ist keine leichte, aber sie ist verantwortungsvoll und vielfältig. Wir dürfen der Schöne-MomentGestalter für Urlauber sein.“
Klinsers eigene Kinder Natalie (20) und Jonas (15) mussten immer selbstständig sein, denn auch Vater Erwin Putzenbacher-Klinser ist in der Gastrobranche tätig. Der Effekt: Sie können beide sehr gut kochen.