Kleine Zeitung Kaernten

Antworten auf Fragen zu Flughafen-Verkauf an Investor Orasch.

Fünf Fragen und Antworten zum Einstieg der Lilihill-Gruppe am Klagenfurt­er Flughafen.

- Von Adolf Winkler und Uwe Sommersgut­er

1.

Ist der Betrieb des Flughafens nun langfristi­g gesichert?

Bis 2023 darf man die Zukunft des Klagenfurt­er Flughafens als gesichert ansehen. Die Betriebsab­gänge, derzeit rund 1,5 Millionen Euro im Jahr, sind durch den von Franz Oraschs Lilihill zu leistenden Kaufpreis von rund acht Millionen Euro in Tranchen abgedeckt. Werden sie nicht gezahlt, geht der Flughafen an das Land zurück. LH Peter Kaiser hat in seiner Regierungs­erklärung unmissvers­tändlich klargemach­t, dass der Flughafen für Kärnten „unverzicht­bar“sei.

2.

Wann und wohin fließen die Mittel, die Franz Orasch investiert?

Im Wesentlich­en fließen die Mittel wieder dem Flughafen und damit auch dem Mehrheitse­igentümer Orasch zu. Nicht nur indem acht Millionen die Betriebsab­gänge decken, sondern auch, weil Kredite, die er von Stadt und Land übernehmen soll, der Flughafens­anierung mit Piste galten. Für die Rückzahlun­g dieser zwölf Millionen soll Orasch auch nicht betriebsno­twendige Grundstück­e verkaufen dürfen.

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3.

Steckt hinter der Teilprivat­isierung ein Immobilien­deal?

Mit seinem Kaufangebo­t hat Orasch eine Reihe von Immobilien­entwicklun­gen am

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Flughafeng­elände mitgeliefe­rt: Hotel, Hochgarage, Hallen sollen den Flughafen beleben. Ob Orasch auch daran denkt, die Kärntner Messen an den Flughafen zu lotsen und das Messegelän­de im Stadtzentr­um zu entwickeln, verrät er nicht. Pläne dafür gibt es seit Jahrzehnte­n. Vor dem Ausbau der Schleppeku­rve wollten Stefan Rutter, Walter Moser und Herbert Waldner die Messe bis hinaus zum Kika zwischen Landebahn und Autobahn bauen.

4.

Wäre ein strategisc­her Investor besser gewesen?

Gesucht wurden per EU-weiter Ausschreib­ung Betreiber und Investor. „Wir gehen davon aus, dass der Investor den Flughafen auch betreibt“, sagte Hans Schönegger, Vorstand der Kärntner Beteiligun­gsverwaltu­ng (KBV). Das erklärte Ziel des Landes war ein Käufer, der den finanzklam­men Airport in die Ge- winnzone führt. Ein ausgewiese­ner Flughafenb­etreiber – wie etwa die Frankfurte­r Fraport, die den Airport Laibach erworben hat – wurde nicht dezidiert gesucht. Es ist auch nicht auszuschli­eßen, dass Orasch einen solchen noch als Co-Partner aus dem Hut zaubern wird.

5.

Was sind nun die nächsten Schritte im Verkaufspr­ozess?

Bisher lag der Ball bei der KBV, die den holprigen Verkaufspr­ozess abwickelte. „Meine Tätigkeit ist erledigt“, sagt KBV-Aufsichtsr­atschef Gilbert Isep. Am Zug sind jetzt Land und Stadt. „Sehr zeitnah“, eventuell bereits am 8. Mai, will LH Peter Kaiser den Verkauf in der Regierung beschließe­n lassen. Dort soll dann auch der Investor Parteienve­rtretern der Regierung und der Opposition seine Pläne erläutern. Auch die Stadt Klagenfurt – noch 20-Prozent-Teilhaberi­n – muss dem Verkauf zustimmen.

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KLEINE ZEITUNG (2) Investor Franz Orasch wird neuer Mehrheitse­igentümer des Flughafens, der – anders als die frühere Air Berlin – wieder abheben soll
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