EM-Premiere auf dem Wörthersee
Der Union Yachtclub Wörthersee veranstaltet ab Samstag die österreichischen SegelMeisterschaften und die Europameisterschaft in der Surprise-Klasse. Mit dabei auch wieder Lara Vadlau.
Die Bootsklasse ist zwar nicht olympisch, ein Segler mit einer Kajüte auch nicht unbedingt jetzt der absolute Racer, also nicht so bekannt für ein Regatta-Boot. Aber dafür ist die Surprise-Klasse sehr familientauglich – und damit das ideale Wasserfahrzeug, um dem Nachwuchs das Segeln schmackhaft zu machen. Und weil mit 40 Booten der Wörthersee die größte „Flotte“in Österreich bereithält, lag es ziemlich nahe, österreichische Meisterschaften auszurichten. Und der rührige Union Yachtclub Wörthersee nahm gleich auch die Ausrichtung der Europameisterschaft mit. Also Staatsmeisterschaften und EM an einem Ort, innerhalb von rund zehn Tagen.
Los geht’s am Samstag mit der ÖM, die EM folgt ab Dienstag und dauert bis Samstag. Täglich sollen bis zu fünf Wettfahrten gefahren werden. Was natürlich von Wind und Wetter abhängt. Das Revier befindet sich zwischen Dellach und Velden, kann aber während der Regatta-Tage auch immer wieder variieren (wie gesagt: Wind & Wetter). Und wenn der Wörthersee so viel von der Surprise-Klasse hält, sollte vielleicht auch der eine oder andere ein Wörtchen mitreden bei der Vergabe von vorderen Plätzen.
Kurz-Comeback. Die großen EM-Favoriten sind zweifelsohne Titelverteidiger Emanuel Müller aus der Schweiz, vom Yachtclub Bielersee, dazu Adam Smith vom Yachtclub Traunsee, oder Florian Raudaschl, oder Bernhard Budik, österreichischer Meister in der Surprise-Klasse. Und die Kärntner? Natürlich ist da Walter Passegger zu nennen. Drei Mal war er Europacupsieger, drei Mal Staatsmeister im Starboot. Einen Heimvorteil sollte der Klagenfurter haben. „Ja, natürlich hat der Wörthersee, wie jedes Gewässer, so seinen Eigenheiten. Es hängt auch viel vom Wetter ab (Anm.: und vom Wind)“, sagt Passegger. „Aber spätestens nach der dritten oder vierten Wettfahrt haben alle den Dreh heraußen, da ist es mit dem Heimvorteil ganz schnell vorbei.
Ein kleines Comeback feiert auch Lara Vadlau, die unter anderem mit ihrem Vater ins Rennen geht. Die Weltmeisterin der 470er-Klasse muss man zwangsläufig zum engeren Favoritenkreis aus Kärntnern Sicht zählen, wie auch Eduard „Edi“Jerney. 2013 und 2017 holte er schon den Surprise-Titel.
Natürlich kann man die Regatta auch vom Ufer verfolgen. Entweder direkt am Geländer des Union Yachtclubs, aber auch gegenüber beim Forstsee-Kraftwerk bietet sich ein idealer Ausblick auf das Wettfahrt-Geschehen. Wer es ganz genau haben will, dem bietet der UYCWö auf der Facebook-Seite ein Live-Tracking der einzelnen Boote an, die allesamt mit einem GPS-Peilsender „vernetzt“werden. Eine Wettfahrt führt über circa zwei Seemeilen (3,7 km) und dauert rund 50 Minuten. Natürlich alles abhängig von – Wind und Wetter.