Kleine Zeitung Kaernten

FPÖ-nahe Agentur im Justiz-Visier: Sieben Beschuldig­te.

Verdacht auf Untreue, Bilanzfäls­chung, Bestechung und Bestechlic­hkeit. Die Ermittlung­en sind jetzt abgeschlos­sen.

- Von Jochen Habich

Was für die SPÖ die – inzwischen pleitegega­ngene – Werbeagent­ur „Top Team“war, ist für die FPÖ die „ideen.schmiede“. Auch die Firma steht im Zentrum von Ermittlung­en der Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) in Wien. Der Verdacht: Über die Klagenfurt­er Agentur soll zwischen 2005 und 2013 Steuergeld an die Freiheitli­che Partei geflossen sein. Ihre Vertreter und der Geschäftsf­ührer der FPÖ-nahen „ideen.schmiede“haben das stets zurückgewi­esen.

Nun hat die WKStA ihre Ermittlung­en in der Angelegenh­eit abgeschlos­sen. „Derzeit prüfen wir die Ergebnisse“, sagt WKStA-Sprecher Rene Ru-

Sieben Beschuldig­te gibt es. Darunter fünf natürliche Personen sowie nach dem Verbandsve­rantwortli­chkeitsges­etz die Freiheitli­chen und die Werbeagent­ur selbst. Namen nennt Ruprecht natürlich keine. Die Vorwürfe sind Untreue, Bilanzfäls­chung, Bestechung und Bestechlic­hkeit. Die genaue Schadenssu­mme wird vom zuständige­n Staatsanwa­lt derzeit noch beurteilt, sagt Ruprecht. Wann es eine Entscheidu­ng der WKStA gibt, lasse sich nicht abschätzen.

Eine anonyme Anzeige vom 19. Juni 2013 hat die Ermittlung­en ins Rollen gebracht. In dem Schreiben werden zahlreiche Verdachtsm­omente beschriebe­n und angebliche „stille Gesellscha­fter“der Werbeagent­ur

genannt. Auf der Liste sollen die Namen mehrerer prominente­r ehemaliger und nach wie vor aktiver freiheitli­cher Politiker stehen. Darunter auch jener des früheren FPÖ-Generalsek­retärs und jetzigen Innenminis­ters Herbert Kickl. Er bestätigte, dass er „2005 allerdings nur für wenige Wochen“stiller Gesellscha­fter der „ideen.schmiede“gewesen war. Kickl wurde bisprecht.

her jedoch weder als Verdächtig­er noch als Beschuldig­ter geführt. Alle andere blauen Politiker haben diese Vorwürfe stets zurückgewi­esen. Für alle Genannten gilt die Unschuldsv­ermutung.

Im Zuge der Ermittlung­en gab es auch mehrere Hausdurchs­uchungen, bei denen umfangreic­hes (Daten-)Material sichergest­ellt worden ist.

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