Ein Milchbauer als Präsident
Mit Josef Moosbrugger ist erstmals ein Vorarlberger oberster Agrarier.
Wachablöse an allen sozialpartnerschaftlichen Fronten: Gleich vier Präsidenten übergeben in diesen Tagen das Zepter an Jüngere. Arbeiterkammerpräsident Rudi Kaske ist bereits in Pension, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl folgt am Freitag, im Juni tritt ÖGB-Chef Erich Foglar ab.
Gestern fand die Rochade an der Spitze der Landwirtschaftskammer statt. Der Vorarlberger Josef Moosbrugger wurde von den Präsidenten der Bundesländer-Landwirtschaftskammern zum neuen Präsidenten der Landwirtschaftskammer Österreich gewählt. Er übernimmt das Amt vom Niederösterreicher Hermann Schultes, der seit 2014 diese Funktion innehatte. Erstmals kommt der Landwirtschaftskammerpräsident aus Vorarlberg. Moosbrugger wird Ende Juni 52 Jahre alt, ist verheiratet und dreifacher Familienvater. Er war seit 1999 Präsident der Landwirtschaftskammer im westlichsten Bundesland.
Mit Josef Moosbrugger zieht ein Milchbauer und ausgewiesener Experte für die Milchwirtschaft in der Chefetage ein. Seine Stadtrat-Funktion in seiner Heimatgemeinde Dornbirn wird er abgeben. „Meine Politik ist geleitet von einer wettbewerbsfähigen, vielseitigen und flächendeckenden bäuerlichen Land- und Forstwirtschaft“, skizzierte Moosbrugger seine Agenda.
Der Absolvent der dreijährigen landwirtschaftlichen Fachschule Hohenems ist konventioneller Milchbauer, der am Umweltprogramm ÖPUL teilnimmt. Er hat Kühe, Jungvieh, Grünland, Acker- und Sonderkulturen. Kenner Moosbruggers sagen, er ist Landwirt mit Leib und Seele. Zu ihm als Milchbauer passt, dass er besonders gerne Milchschokolade nascht.