„Gehirn einschalten ist immer eine gute Idee“
Der neue FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker im Gespräch über Social Media und Burschenschaften.
In Ihrer neuen Funktion als FPÖ-Generalsekretär der Bundespartei sollen Sie sich auch um die Koordinierung der Länder kümmern. Gibt es da bereits ein Sorgenkind?
Sorgenkinder gibt es grundsätzlich keine, wir haben in allen Ländern bei den letzten Wahlen gut abgeschnitten. Es geht schlicht um eine Effizienzsteigerung in der Kommunikation zwischen Bund und Land. Die ist keine Einbahnstraße, das zeigt sich vor allem bei gemeinsamen Vereinbarungen. Diese Abläufe müssen standardisiert werden.
Auch die interne Kommunikation fällt in Ihren Arbeitsbereich. Werden Sie die Social-MediaAktivitäten der Mandatare auch thematisieren? Stichwort Strache-Posting über Armin Wolf?
Natürlich, ich habe mich diesem Thema ja auch schon in meiner Diplomarbeit gewidmet. Es kann hier aber nicht um eine Zensur gehen, wir nennen uns ja nicht zum Spaß „Freiheitliche Partei“. Aber man sollte Parteifunktionäre schon darauf aufmerksam machen, was man lieber bleiben lässt. Gehirn einschalten ist aber grundsätzlich immer eine gute Idee.
Als Landesparteisekretär in Niederösterreich waren Sie live dabei, als Udo Landbauer wegen der Liederbuch-Affäre seinen Hut nahm. Können Sie sich ein Comeback vorstellen?
Er ist zurückgetreten, weil der mediale Druck auf ihn massiv war, das war eine ziemliche Sauerei. Sollte sich das Verfahren gegen ihn in Luft auflösen – und aktuell sieht es so aus – und er zurückkehren wollen, würde ich mich freuen.
Sie sind selbst Burschenschafter. Was muss die FPÖ tun, damit ihr Skandale wie dieser nicht mehr auf den Kopf fallen?
Man muss klar sagen, dass Burschenschaften private Vereine und damit losgelöst von der FPÖ sind. Und wer mich kennt, weiß, dass ich mich von dieser unsäglichen Zeit abgrenze. Ich musste sogar schon Parteiausschlüsse in dieser Hinsicht aussprechen.
Wohin soll sich die FPÖ in den nächsten Jahren entwickeln?
Wir leisten aktuell ausgezeichnete Regierungsarbeit und unser Ziel wird es sein, bei den nächsten Wahlen noch stärker zu werden. Zudem werden wir unsere diversen Informationskanäle evaluieren und weiter ausbauen.