Umweltgipfel: „Keine einzige geplante Maßnahme genannt“
Im Gegensatz zu anderen Teilnehmern am „Austrian World Summit“in Wien habe die österreichische Regierung nur Lippenbekenntnisse beigesteuert, kritisiert eine Leserin.
Die Referate der europäischen Umweltminister bzw. Regierungschefs bei der Wiener Klimakonferenz (Austrian World Summit) zur Umsetzung der Pariser Klimaziele waren hochinteressant. Norwegen besteuert Emission sehr hoch und setzt auf Wasserkraft, Dänemark setzt auf Windkraft, Frankreich will die Kosten einer Tonne Kohle von zehn auf 25 bis 30 Euro anheben und in wenigen Jahren alle Kohlekraftwerke schließen.
Nur unsere Frau Minister Köstinger hat es geschafft, in ihrem Vortrag keine einzige geplante Maßnahme der Regierung zur Erreichung der Klimaziele zu nennen, hat sich aber dafür bedankt, dass ihr Minister Hofer bei der Umsetzung (welcher Aufgaben?) hilft und an jeden einzelnen Bürger appelliert, auch mitzuarbeiten.
Bla, bla, bla ...
Erika Lackner, Villach
Ursachen für Hunger
„Nichts ist so schlimm wie der Klimawandel“, sagte UNO-Generalsekretär Antonio Guterrez anlässlich des Wiener Klimagipfels. Einerseits freue ich mich immens darüber, dass der UNO-Generalsekretär dieses Problem allem Anschein nach wirklich ernst nimmt – im Gegensatz zu den Lippenbekenntnissen jener Politiker, die offenbar noch immer die Idee eines „gesunden“Wirtschaftswachstums vertreten –, andererseits beschleichen mich Zweifel.
2011 sprach der auf Druck einiger Konzernchefs und Bankiers von den Salzburger Festspielen ausgeladene Soziologe Jean Ziegler in seiner berühmten nicht gehaltenen Rede davon, dass täglich 37.000 Menschen verhungern. Und das passiert jetzt schon, und zwar nicht als Folge des Klimawandels, sondern als Folge der Spekulation auf Grundnahrungsmittel. Eigentlich wäre genug für alle da. Jean Ziegler sagt dazu: „Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“Ich sehe das genau so.
Grund zur Hoffnung
In einer Presseaussendung unserer neuen Umwelt-Landesrätin Sarah Schaar und in der Regierungserklärung der Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger wurden klare Be- zum Ausbau der Fotovoltaik, anstelle der katastrophalen Landschaftsvernichtung durch Windkraft auf unseren Almen und Bergrücken, abgegeben. Es ist höchst erfreulich, dass es nun junge Politikerinnen gibt, die in ihrem Verantwortungsbewusstsein und ihrer Voraussicht zur klimafreundlichen Fotovoltaik stehen. Die Errichtung dieser Anlagen ist auf jedem Gebäude möglich und auch ertragreich. Fördergelder des Landes sollten jedoch auch in adäquater Höhe analog der Windkraft vorgesehen werden.
In der Vergangenheit hat sich der Bürgermeister von Villach, Manzenreiter, verantwortungsbewusst und erfolgreich gegen die Errichtung der Windindustrieanlagen am Dobratsch gewehrt. Ebenso hat sich der Bürgermeister von Friesach, Kronlechner, gegen die Errichtung von Windenergieanlagen in seinem Gemeindegebiet ausgesprochen.
Wenn nun in der jüngsten Vergangenheit kein einziger Politiker gewagt hat, sich öffentlich gegen Windräder auf Kärntner Almen auszusprechen, so sind die mutigen Bekenntnisse unserer neuen Politikerinnen umso erfreulicher und geben Grund zur Hoffnung! Dieter Steiner, Maria Saal
Ein geraubtes Leben
„Er gab ihr Eis, dann tötete er ,aus allgemeiner Wut‘“, 16. 5.
Was für eine unmenschliche und brutale Tat: der Mord an der siebenjährigen Hadishat. Die erste Frage in der „ZIB 2“an die Gutachterin für Psychiatrie: „Wie lange wird es brauchen, um den Täter zu heilen und wieder in die Gesellschaft zu integrieren?“Kein Wort über Hadishat. Wer fragt nach ihrem Leben? Nach ihrem geraubten und ungelebten Leben? Was hatte sie für Träume? Was hätte sie für sich und ihre Umwelt noch Gutes und Schönes machen können? Wie vielen Menschen hätte ihr Lächeln noch Freude bereitet? Was wäre aus ihr geworden? Eine mitfühlende Ärztin? Eine hingebungsvolle Lehrerin? Eine taffe Pilotin? Eine liebevolle Mutter? Ein glücklicher Mensch?
Immer nur: Täter. Aber wer denkt an die Opfer? Wer gibt ihnen eine Plattform, eine Stimme? Wer denkt an Hadishat und ihr geraubtes Leben?
Michael Bauer, St. Paul
Auslaufmodell Toleranz
Lichtblick „Kärntner Ort des Widerstandes“, 15. 5., und „Er baut auf mehr Toleranz“, 16. 5.
Es freut mich sehr, dass in Kärnkenntnisse
die „Europäischen Toleranzgespräche“stattfinden. Gerade in Europa, auch in Österreich, läuft diese Haltung, die ja auch die in unserem Land ratifizierte „Erklärung der Menschenrechte“beinhaltet, Gefahr, ein „Auslaufmodell“zu werden (nebst christlichen Werten wie Nächstenliebe und Barmherzigkeit).
Ich hoffe auf viele kraftvolle und nachhaltig umsetzbare Ideen! Ebenso hoffe ich auf weitere Berichterstattung durch die Kleine Zeitung! Vielen Dank!
Ingrid Erlmoser, Völkermarkt
Stiefmütter
„Die andere Mutterrolle“, 12. 5. Der Artikel über Stiefmütter war sehr nett gestaltet und auch informativ. Der große norddeutsche Dichter Theodor Storm (1817-1888) hat sich in seiner einfühlsamen Novelle „Vio- la tricolor“(Stiefmütterchen) dieses Themas angenommen. Er beschreibt, wie sich die zehnjährige Nesi und ihre Stiefmutter einander nähern und dabei auch Rückschläge in Kauf nehmen müssen. Schlussendlich gelingt ein harmonisches Leben doch noch. Eine sehr berührende Geschichte, die auch heute aktuell ist.
Pauline Steiner, Villach
Gefangene überwachen
„Mörder erneut wegen Mordes angeklagt“, 14. 5. Wie kann so etwas in einem sicheren österreichischen Gefängnis passieren? Wenn man schon so gefährliche Menschen in eine Zelle sperrt, sollte man sie nicht überwachen? So etwas kann ja nur passieren, wenn es keine Kameras oder andere Überwachungsmethoden gibt. Kann oder will sich der österten reichische Staat diese Kameras oder andere Überwachungsmethoden nicht leisten? Oder hat es etwas mit der Privatsphäre der Gefangenen zu tun? Das ist natürlich auch ein Argument, aber bei diesem Gefährlichkeitsgrad der Insassen sollte man eine Überwachung auf jeden Fall in Betracht ziehen.
Weiters stellt sich die Frage, ob ein Mörder, der bereits jemanden mit einer Axt erschlagen hat, nicht lieber getrennt von anderen Insassen inhaftiert werden sollte. Menschen brauchen auch soziale Ansprechpartner, aber trotzdem wäre bei besonders gefährlichen Straftätern eine Einzelhaft sicherer. Außerdem sollte man Häftlinge vor Haftantritt von einem Psychologen prüfen lassen und eventuell in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einweisen.
Zuletzt, sollte nicht in jeder Zelle ein Notrufknopf sein? Meiner Meinung nach hätte so ein Knopf vielleicht diesen Mord verhindern können.
In Österreich darf so etwas nicht wieder passieren. Es sollten derart gefährliche Menschen besser beaufsichtigt werden. Mein Appell an den Staat: Überwacht und sichert unsere Gefängnisse besser, sonst wird es noch mehr dieser Taten geben. Noah Mayerhuber (13),
Großmugl
Sinneswandel der FPÖ
„CETA kommt in trockene Tücher“, 16. 5. Die FPÖ ist auf einmal für CETA. Woher kommt der Sinneswandel? Alle Prinzipien, die noch vor dem Regierungseintritt galten, vergessen? Hauptsache, an der Macht!
Markus Karner, St. Stefan