Die Bürgerliche auf der großen Bühne
Von der Seriendarstellerin und Bloggerin zur modernen Gemahlin eines Prinzen.
Mögen viele Briten Meghan Markle trotz der angeblichen Unterkühltheit des Inselvolks (eine Mär!) bereits in ihr Herz geschlossen haben – der Weg zum Wirklichkeit gewordenen Jungmädchentraum war so nicht erwartbar: Die am 4. August 1981 als Kind einer afroamerikanischen Mutter und eines Amerikaners mit irisch-niederländischen Wurzeln in Los Angeles Geborene entstammt gewiss keinem aristokratischen Goldkäfig. Vor allem dem Vater waren Finanzprobleme nicht fremd – seine Tochter wird sich mit der Punktlandung in Windsor über etwaige derartige Engpässe keine Gedanken mehr machen müssen.
Recht gut gebucht/abgesichert war sie freilich schon durch ihre bisherige Arbeit. Ihre Schauspielkarriere liest sich wie die einer SerienDienstleisterin. Meghan wirkte z. B. in diversen „CSI“-Ablegern, „90210“oder einem „Knight Rider“-Dacapo mit. Bekannt wurde sie von 2011 bis 2018 vor allem in der Anwaltsserie „Suits“, in der sie eine Gehilfin spielte. Zwingend oscarverdächtig war nichts von alledem, man darf wohl das Wort „B-Garnitur“in den Mund nehmen.
Stil und Auftreten sind der 36-Jährigen wichtig, vor allem aber Frauenrechte und humanitäres Engagement. In sozialen Medien war sie eifrig zugegen, ließ den Planeten an ihren Gedanken zu Politik, Mode, Kochrezepten und der Welt allgemein teilhaben. Dann kam der (vermutlich dringende) Rat aus dem Buckingham Palace, diese Aktivitäten zur Ruhe zu legen, was der US-Amerikanerin nicht ganz einfach fiel. Auch Bilder, die sie mit Hotpants, offenbar im Keller gefundenen Jeans und offensivem Dekolleté zeigen, wird es fortan nicht mehr geben. Mittlerweile legt sie es modern und trendig, aber auch stilvoll an – um die Außenwirkung bemüht. Viele Britinnen folgen ihr längst mehr oder weniger erfolgreich.
Die Bezeichnung „Diana 2.0“taucht (wie schon bei Herzogin Kate) beharrlich auf: Ein karitatives Herz dürfte in Meghan jedenfalls schlagen – etwas, das sie mit ihrem Gemahl gemein hat. Harry engagiert sich etwa für Kriegsversehrte. Wie er schon sagte (siehe Porträt links) – es ist auch ein Job zu erledigen, wenn man 2018 ein Royal wird.