„Westliche Regierungen lösen tickende Zeitbomben aus“
Mit der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem rücke eine politische Lösung des Nahost-Konflikts in weite Ferne, befürchten Leser.
Die Menschen, die die Welt ruinieren, tragen Krawatten und keine Tätowierungen – wie der amerikanische Präsident, der entschied, Jerusalem als die offizielle Hauptstadt Israels quasi auszurufen! Auch mit dem Ausstieg aus dem „Iran-Deal“hat Herr Trump wiederum sein Talent als Kriegszündler bewiesen! Was die vergangenen Jahre betrifft, steht es der EU und den USA eher schlecht an, sich ihres eigenen Wohlverhaltens zu rühmen. Seit ihrem Einmarsch in den Irak haben die USA und ihre Verbündeten, allen voran Großbritannien, im Orient ein Trümmerfeld hinterlassen.
Kaum ermutigender ist das Resultat der, von den USA unterstützten, britisch-französischen Intervention in Libyen. Das Land ist zerfallen und wurde zum Ausgangspunkt für islamistische Attacken in den Nachbarländern, wie Mali. Zudem bietet Libyen die Plattform für die unkontrollierte Zuwanderung nach Europa. Jeder kann sich ausrechnen, wer heute in Syrien das Sagen hätte, wenn auch hier die US-geführten Bestrebungen zum Sturz des derzeitigen Machthabers erfolgreicher gewesen wären. Es ist ein Wahnsinn, welche tickende Zeitbombe die westlichen Regierungen ausgelöst haben.
Es sind nicht nur die USA, es ist auch die EU, die ständig an der Lunte zündelt. Scheinbar sind die EU-Parlamentarier auf einem Auge blind. Einen Wirtschaftskrieg mit Russland zu führen und gleichzeitig die USA beim Einmarsch in fremde Länder zu unterstützen, zeugt von einer gefährlichen Verständnislosigkeit! Wieso muss die Mehrheit der Menschen, die nur friedlich miteinander leben wollen immer wieder von macht- und geldgierigen Menschen ins Verderben geführt werden? Europa ist stark genug, einen eigenen Weg zu gehen!
Ing. Hans Peter Jank, Villach
Eskalationsspirale
Die Eröffnung der amerikanischen Botschaft in Jerusalem ist meiner Ansicht nach der ultimative Sargnagel für eine ZweiStaaten-Lösung und gleichzeitig ein Katalysator für weitere Unruhen im Nahen Osten. Versprach US-Präsident Trump nach seinem Wahlerfolg den ultimativen Deal für einen Friedensplan, so erreicht die Eskalationsspirale zwischen Israelis und Palästinensern nun einen weiteren traurigen Höhepunkt.
Eine politische Lösung rückt damit wohl in immer weitere Ferne. Trumps Friedenskonzept ist im besten Fall noch Makulatur.
Ingo Fischer, Lavamünd
Solidarische Geste Interview: „Unsere Botschaft bleibt in Tel Aviv“, 15. 5.
Da hat aber der Herr Botschafter ein Machtwort gesprochen – unsere Botschaft bleibt in Tel Aviv! Hat er Frau Merkel gefragt, die ja zu den Intimfeinden des US-Präsidenten zählt? Wenn die USA ihre Botschaft nach Jerusalem verlegen, wird vom US-Präsidenten ein Versprechen eingehalten und er hat zusätzlich einen besonderen Grund: in Jerusalem dadurch mehr Frieden zu erreichen. Das ist bisher niemandem gelungen und könnte mit einer solidarischen Geste aller Botschaften verbessert werden!
Franz-Peter Jelly, Vorderberg
Anrennen „Slowenen für 205 Ortstafeln“, 16. 5.
In einer Presseaussendung rennt der Rat der Kärntner Slowenen zum x-ten Mal gegen die Versäumnisse der Politik im Gesetzesvollzug die Kärntner Slowenen betreffend an. Und auch gegen die mangelhafte Handschlagqualität der heimischen Politik, vor allem auf Gemeindeebene infolge des Ortstafelkompromisses. Gemeindepolitiker stemmen sich mit aller Kraft gegen jegliche freiwilligen slowenischen Ortstafelkomplettierungen. Die Kleine Zeitung hat über die Aussendung auszugsweise, aber irritierend plakativ berichtet.
Dabei geht es immer mehr um Belange in Erziehung und Ausbildung, die auch nicht (mehr) Angehörige der slowenischen Volksgruppe als Chance nutzen, auch um „Irrtümer“der Vorgenerationen auszumerzen. Ein Großteil im gemischtsprachigen Raum besucht mittlerweile den zweisprachigen Volksschulunterricht. Will das die Politik nicht wahrhaben? Das Erlernte soll nicht totes Wissen bleiben. Um dieses Pokurz
tenzial bestmöglich zu fördern, muss die slowenische Sprache auch im öffentlichen Raum gehegt werden. Ist es daher vermessen, das Slowenische in der gemeinsamen Öffentlichkeit zumindest für Orts- und Hinweisschilder zu fordern? Es geht nicht um das Wie, sondern um das Wollen.
Adrian Kert, Ferlach
Positives am ORF
Der ORF-Stiftungsrat wird nach Parteifarben „sortiert“– wurde der ORF früher als „Rotfunk“(SPÖ) bezeichnet, schillert er nun in Türkis/Blau (ÖVP/ FPÖ). Meiner Meinung gehört die Politik weitgehend heraus aus dem Öffentlich-Rechtlichen in Wien: Wir, Fernsehkonsumenten und somit GIS-Kunden, sollten das Sagen haben. Der „Sender für Junge“, ORF 1 , unter zehn Prozent Marktanteil, weil er von Pro 7 nicht zu unterscheiden ist und richtig gute Dokumentationen auf ORF 2, meist nach 22:30 Uhr zu finden sind.
Gibt es Positives am ORF? Klar, ORF III und Radio Ö 1!
Ivo-Ferdinand Kaier,
Klagenfurt
Zeichen der Vergebung
Der Verfasser des o. a. Leserbriefes behauptet, das in Schulen, Ämtern, Gerichten und anderen öffentlichen Gebäuden aufgehängte Kreuz sei „ein Beweis, zu welchen Grausamkeiten Menschen [...] fähig sind“, und könne deshalb ohne Weiteres entfernt werden. Der Verfasser lässt dabei jedoch völlig außer Acht, wofür dieses Kreuz eigentlich steht. Es symbolisiert nämlich keinesfalls die (stattgefundenen) Grausamkeiten der Menschheitsgeschichte. Vielmehr steht das Kreuz für den Tod von Jesus Christus, der durch seinen Tod und seine Auferstehung den Menschen Vergebung der Sünden und ewiges Leben anbietet. Gott zeigt uns durch seinen Sohn Jesus, der sich freiwillig opferte und für uns Menschen am Kreuz starb, seine Liebe.
Bevor man also verlangt, das Kreuz aus der Öffentlichkeit zu verbannen, sollte man sich der wahren Bedeutung des Kreuzes bewusst werden. Das Kreuz erinnert uns Menschen an den Tod von Jesus. Das Kreuz steht für Vergebung. Das Kreuz ist ein Zeichen der Liebe Gottes zu uns Menschen.
Samuel Wieser, Klagenfurt
Einsparungen
Einsparungen beim AMS, bei Arbeitslosen, Langzeitarbeitslosen, Migranten, junge Menliegt schen in überbetrieblichen Lehrwerkstätten stehen im Fokus einer Regierung, die ihresgleichen sucht. Die Wirtschaft floriert. So muss es sein. Ohne qualifizierte Arbeitnehmer wird das nicht möglich sein. Wie kann Politik funktionieren, die Ausbildungsmöglichkeiten, dazu zählen beispielsweise auch die überbetrieblichen Lehrwerkstätten, abschafft? Wie kann Politik funktionieren, die nur ihre Klientel befriedigt und nicht die Rahmenbedingungen für alle Bürger schaffen kann oder will, um sichere Arbeitsplätze zu schaffen?
Ein Auskommen mit dem Einkommen ist selbstverständlich. „Mit allen Bürgern für alle Bürger“– muss das nicht oberstes Prinzip der Politik sein? Wie lange werden wir uns das noch gefallen lassen?
Helga Hornbogner, Friesach