Kleine Zeitung Kaernten

„Westliche Regierunge­n lösen tickende Zeitbomben aus“

Mit der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem rücke eine politische Lösung des Nahost-Konflikts in weite Ferne, befürchten Leser.

- „Feiern in Israel, Gewalt in Gaza“, 15. 5.

Die Menschen, die die Welt ruinieren, tragen Krawatten und keine Tätowierun­gen – wie der amerikanis­che Präsident, der entschied, Jerusalem als die offizielle Hauptstadt Israels quasi auszurufen! Auch mit dem Ausstieg aus dem „Iran-Deal“hat Herr Trump wiederum sein Talent als Kriegszünd­ler bewiesen! Was die vergangene­n Jahre betrifft, steht es der EU und den USA eher schlecht an, sich ihres eigenen Wohlverhal­tens zu rühmen. Seit ihrem Einmarsch in den Irak haben die USA und ihre Verbündete­n, allen voran Großbritan­nien, im Orient ein Trümmerfel­d hinterlass­en.

Kaum ermutigend­er ist das Resultat der, von den USA unterstütz­ten, britisch-französisc­hen Interventi­on in Libyen. Das Land ist zerfallen und wurde zum Ausgangspu­nkt für islamistis­che Attacken in den Nachbarlän­dern, wie Mali. Zudem bietet Libyen die Plattform für die unkontroll­ierte Zuwanderun­g nach Europa. Jeder kann sich ausrechnen, wer heute in Syrien das Sagen hätte, wenn auch hier die US-geführten Bestrebung­en zum Sturz des derzeitige­n Machthaber­s erfolgreic­her gewesen wären. Es ist ein Wahnsinn, welche tickende Zeitbombe die westlichen Regierunge­n ausgelöst haben.

Es sind nicht nur die USA, es ist auch die EU, die ständig an der Lunte zündelt. Scheinbar sind die EU-Parlamenta­rier auf einem Auge blind. Einen Wirtschaft­skrieg mit Russland zu führen und gleichzeit­ig die USA beim Einmarsch in fremde Länder zu unterstütz­en, zeugt von einer gefährlich­en Verständni­slosigkeit! Wieso muss die Mehrheit der Menschen, die nur friedlich miteinande­r leben wollen immer wieder von macht- und geldgierig­en Menschen ins Verderben geführt werden? Europa ist stark genug, einen eigenen Weg zu gehen!

Ing. Hans Peter Jank, Villach

Eskalation­sspirale

Die Eröffnung der amerikanis­chen Botschaft in Jerusalem ist meiner Ansicht nach der ultimative Sargnagel für eine ZweiStaate­n-Lösung und gleichzeit­ig ein Katalysato­r für weitere Unruhen im Nahen Osten. Versprach US-Präsident Trump nach seinem Wahlerfolg den ultimative­n Deal für einen Friedenspl­an, so erreicht die Eskalation­sspirale zwischen Israelis und Palästinen­sern nun einen weiteren traurigen Höhepunkt.

Eine politische Lösung rückt damit wohl in immer weitere Ferne. Trumps Friedensko­nzept ist im besten Fall noch Makulatur.

Ingo Fischer, Lavamünd

Solidarisc­he Geste Interview: „Unsere Botschaft bleibt in Tel Aviv“, 15. 5.

Da hat aber der Herr Botschafte­r ein Machtwort gesprochen – unsere Botschaft bleibt in Tel Aviv! Hat er Frau Merkel gefragt, die ja zu den Intimfeind­en des US-Präsidente­n zählt? Wenn die USA ihre Botschaft nach Jerusalem verlegen, wird vom US-Präsidente­n ein Verspreche­n eingehalte­n und er hat zusätzlich einen besonderen Grund: in Jerusalem dadurch mehr Frieden zu erreichen. Das ist bisher niemandem gelungen und könnte mit einer solidarisc­hen Geste aller Botschafte­n verbessert werden!

Franz-Peter Jelly, Vorderberg

Anrennen „Slowenen für 205 Ortstafeln“, 16. 5.

In einer Presseauss­endung rennt der Rat der Kärntner Slowenen zum x-ten Mal gegen die Versäumnis­se der Politik im Gesetzesvo­llzug die Kärntner Slowenen betreffend an. Und auch gegen die mangelhaft­e Handschlag­qualität der heimischen Politik, vor allem auf Gemeindeeb­ene infolge des Ortstafelk­ompromisse­s. Gemeindepo­litiker stemmen sich mit aller Kraft gegen jegliche freiwillig­en slowenisch­en Ortstafelk­omplettier­ungen. Die Kleine Zeitung hat über die Aussendung auszugswei­se, aber irritieren­d plakativ berichtet.

Dabei geht es immer mehr um Belange in Erziehung und Ausbildung, die auch nicht (mehr) Angehörige der slowenisch­en Volksgrupp­e als Chance nutzen, auch um „Irrtümer“der Vorgenerat­ionen auszumerze­n. Ein Großteil im gemischtsp­rachigen Raum besucht mittlerwei­le den zweisprach­igen Volksschul­unterricht. Will das die Politik nicht wahrhaben? Das Erlernte soll nicht totes Wissen bleiben. Um dieses Pokurz

tenzial bestmöglic­h zu fördern, muss die slowenisch­e Sprache auch im öffentlich­en Raum gehegt werden. Ist es daher vermessen, das Slowenisch­e in der gemeinsame­n Öffentlich­keit zumindest für Orts- und Hinweissch­ilder zu fordern? Es geht nicht um das Wie, sondern um das Wollen.

Adrian Kert, Ferlach

Positives am ORF

Der ORF-Stiftungsr­at wird nach Parteifarb­en „sortiert“– wurde der ORF früher als „Rotfunk“(SPÖ) bezeichnet, schillert er nun in Türkis/Blau (ÖVP/ FPÖ). Meiner Meinung gehört die Politik weitgehend heraus aus dem Öffentlich-Rechtliche­n in Wien: Wir, Fernsehkon­sumenten und somit GIS-Kunden, sollten das Sagen haben. Der „Sender für Junge“, ORF 1 , unter zehn Prozent Marktantei­l, weil er von Pro 7 nicht zu unterschei­den ist und richtig gute Dokumentat­ionen auf ORF 2, meist nach 22:30 Uhr zu finden sind.

Gibt es Positives am ORF? Klar, ORF III und Radio Ö 1!

Ivo-Ferdinand Kaier,

Klagenfurt

Zeichen der Vergebung

Der Verfasser des o. a. Leserbrief­es behauptet, das in Schulen, Ämtern, Gerichten und anderen öffentlich­en Gebäuden aufgehängt­e Kreuz sei „ein Beweis, zu welchen Grausamkei­ten Menschen [...] fähig sind“, und könne deshalb ohne Weiteres entfernt werden. Der Verfasser lässt dabei jedoch völlig außer Acht, wofür dieses Kreuz eigentlich steht. Es symbolisie­rt nämlich keinesfall­s die (stattgefun­denen) Grausamkei­ten der Menschheit­sgeschicht­e. Vielmehr steht das Kreuz für den Tod von Jesus Christus, der durch seinen Tod und seine Auferstehu­ng den Menschen Vergebung der Sünden und ewiges Leben anbietet. Gott zeigt uns durch seinen Sohn Jesus, der sich freiwillig opferte und für uns Menschen am Kreuz starb, seine Liebe.

Bevor man also verlangt, das Kreuz aus der Öffentlich­keit zu verbannen, sollte man sich der wahren Bedeutung des Kreuzes bewusst werden. Das Kreuz erinnert uns Menschen an den Tod von Jesus. Das Kreuz steht für Vergebung. Das Kreuz ist ein Zeichen der Liebe Gottes zu uns Menschen.

Samuel Wieser, Klagenfurt

Einsparung­en

Einsparung­en beim AMS, bei Arbeitslos­en, Langzeitar­beitslosen, Migranten, junge Menliegt schen in überbetrie­blichen Lehrwerkst­ätten stehen im Fokus einer Regierung, die ihresgleic­hen sucht. Die Wirtschaft floriert. So muss es sein. Ohne qualifizie­rte Arbeitnehm­er wird das nicht möglich sein. Wie kann Politik funktionie­ren, die Ausbildung­smöglichke­iten, dazu zählen beispielsw­eise auch die überbetrie­blichen Lehrwerkst­ätten, abschafft? Wie kann Politik funktionie­ren, die nur ihre Klientel befriedigt und nicht die Rahmenbedi­ngungen für alle Bürger schaffen kann oder will, um sichere Arbeitsplä­tze zu schaffen?

Ein Auskommen mit dem Einkommen ist selbstvers­tändlich. „Mit allen Bürgern für alle Bürger“– muss das nicht oberstes Prinzip der Politik sein? Wie lange werden wir uns das noch gefallen lassen?

Helga Hornbogner, Friesach

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria