Kleine Zeitung Kaernten

Radikal politische­r Parcours

„The Sound of Music“und „Allah vs. Coca Cola“: Ekaterina Degot setzt bei der Repolitisi­erung des steirische­n herbstes auf radikale Ideen.

- Programmde­tails: www.steirische­rherbst.at UB

Am 20. September startet Ekaterina Degot, die neue Intendanti­n des steirische­n herbstes, ihr erstes Festival unter dem Titel „Volksfront­en“. Die Eröffnung am 20. September verspricht einiges Aufsehen: Das „Bread & Puppet Theater“aus Vermont lädt zur Parade durch Graz. Seit den 60er-Jahren verbreitet die Gruppe mit übergroßen Puppen Anti-Establishm­ent-Ideen, für Graz könnte eine Show „im Trump-Kontext“entstehen. Nicht weniger radikal im Ausdruck ist das Performanc­ekollektiv Laibach, das aus dem Musical „The Sound of Music“eine Bühnenshow herausfilt­ert, die Einblicke ins (Selbst-) Bild Österreich­s verspricht. Teil 3 des Eröffnungs­abends markiert ein Projekt des slowenisch­en Theaterreg­isseurs Dragan Zivadinov. ˇ Brüche mit herbst-Gewohnheit­en gibt es in diesem Programm etliche; keine Eröffnung in der ListHalle (diese wird von der Moskauer Künstlerin Irina Korina installati­v bepflanzt). „Mehr Bildende Kunst, mehr Installati­onen und Kunst im öffentlich­en Raum“, verkündet Degot. „Generell wird das Festival als Ausstellun­g organisier­t, als Parcours verschiede­ner Orte.“Es sei aktuell „besonders wichtig, radikale und politische Kunst zu zeigen.“

Nazizeit, Austrofasc­hismus, Nachkriegs­zeit werden im Zum Auftakt wird das „Bread & Puppet“Theater aus Vermont durch Graz marschiere­n Programm eine zentrale Rolle spielen, detto ein OsteuropaS­chwerpunkt. Am Eröffnungs­wochenende etwa mit dem Performanc­eprojekt „Allah vs. Coca Cola“des russischen Dramatiker­s und Regisseurs Ivan Vyrypaev. Das Theater im Bahnhof lädt zu Taxifahrte­n durch Graz, zwei Symposien befassen sich mit „Unseren kleinen Faschismen“und der „Hässlichke­it der Bilder“.

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