„Oper ist lustig und oftmals auch sexy“
Natalia Ushakova kommt mit René Kollo in die Burgarena Finkenstein und plaudert vorweg über lustige Erlebnisse.
Internationale Bühnen sind Ihr Zuhause. Sind Sie einem Opernhaus in besonderer Weise verbunden?
Ein orientalisches Sprichwort lautet: Besser Lachen in einem kleinen Haus als Weinen in einem Palast. So viel zu Ihrer Frage.
Und das gilt dann vermutlich auch für Ihre Partner?
Genau. Das Wichtigste sind für mich die Menschen, mit denen ich zu tun habe. So würde ich zum Beispiel mit Plácido Domingo die gleiche Aufführung am liebsten gleich noch einmal singen. Er hilft, wo er kann, auch als Dirigent.
Haben Sie eine Lieblingsrolle? Da muss ich etwas ausholen: Als ich bei Hilde Zadek vorsang, da war sie schon 97 Jahre alt und meinte, ich sollte nicht traurig sein, wenn sie mich nicht nimmt. Aber ich wurde dann doch ihre letzte Schülerin. Das war vor drei Jahren. Und sie hat mir gesagt: Ich hab’ ja gar keine Ahnung, woher deine schönen Töne in der Höhe kommen. Für mich gilt: Saisonstart 16. Juni mit Chris Oliver & der Kelag-Bigband. Konzerte bis 31. August. Unter anderem zu Gast: Die jungen Tenöre (23. 6.), Konstantin Wecker (11. 7), Klaus Eckel (18. 7.), Wolfgang Ambros (25. 7.), René Kollo & N. Ushakova (14. 8.).
Tel. (042 42) 27 341. Je tiefgründiger der Charakter einer Partie ist, umso mehr fasziniert sie mich. Die Violetta zum Beispiel ist mir auch als Figur ganz besonders ans Herz gewachsen und die Lucia möchte ich gern einmal ganz machen.
Oper oder Konzert?
Ich liebe die Oper über alles. Oper ist nie langweilig, ist lustig, unterhaltsam, sinnlich, und – glauben Sie’s oder nicht – oftmals geradezu sexy. Zumindest für mich. Denken Sie doch nur an den 2. Akt „Tristan“, an den „Tanz der sieben Schleier“oder an „Meine Lippen, sie küssen so heiß“. Und wissen Sie, wie da geht? Oho!
der
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Sie haben sicher auch lustige Dinge erlebt, Spaß gehabt?
Ich erzähle Ihnen gerne zwei Episoden: Christian Pöppelreiter, der Regisseur von Monteverdis „Incoronazione di Poppea“in Graz, hat gefunden, da müsse eine richtige Reizwäsche her. Beim Palmers sind wir fündig geworden. Um über 1000 Schilling. Bei der Aufführung musste der Dirigent ein Machtwort sprechen, weil alle Orchestermusiker nicht mehr in die Noten, sondern auf die Bühne geschaut haben. Ja, und nach einer Aufführung an der „Met“mit dem Mariinsky Theater stand Borodins „Fürst Igor“auf dem Programm. Ich sang eine kleine Rolle mit einer kleinen Arie und bekam dann einen Mordsapplaus, Bravorufe und Blumen. Das Rätsel löste sich, als alle sahen, dass die Primaballerina in den „Polowetzer Tänzen“genau das gleiche Kostüm wie ich an hatte und ich mich noch dazu mit einer tänzerischen Geste verneigte.
Zur Person