Der stete Wandel ist eine bittere Pille
Der „Bank Austria Kunstpreis Kärnten“geht an Veronika Suschnig, die in ihrer Arbeit den Selbstoptimierungszwang hinterfragt.
geformten Schriftzüge für: „I’m fine“, „a broken promise“und „optimize me“. Hinweise darauf, wie gefühlten Erwartungen über Selbstmedikation entsprochen werden könne. Dazu geeignete Gesichtslarven für jeden Tag. Verwandlung durch Maskerade und Pillen.
Der von der Stadt Villach mit 2000 Euro ausgelobte zweite Preis ging an David Holzinger. Auch er konnte mit einer Installation punkten. Der Titel: „Metamorphose – vom Zellhaufen bis in die Kiste“. Zu sehen sind zwei abstrakte Malereien, die einen Spiegel rahmen. Assistiert wird das Ganze rechts von einer Nussholzurne auf grauen Ziegelsteinen und links von einem Katalogständer. Der dazu etwas strapazierte Begriff der Metamorphose findet seinen sinnlichen Ausdruck im vorgeblichen Inhalt des versiegelten Holzgefäßes: Asche von verbrannten Arbeiten des Künstlers. Und in „zensierten“Katalogen.
Aber auch was nicht reüssieren konnte, ist interessant: Die promovierte Medizinerin Katarina Michelitsch legt ein theoKunstharz Die Arbeiten der Künstler sind noch bis 9. Juni zu sehen
retisches Konstrukt vor, wonach Verwandlung in einem System von Zuständen gründet. Die Umsetzung in Foto und Radierung bleibt sperrig.
Riki Werdenigg schlägt einen resignativen Ton an und hantiert mit Messern, die in Teppichen stecken. Ihr Ansatz: Wut als Triebkraft der Veränderung. Jonas Fliedl und Daniel Hosenberger steuern farbenfrohe Bilder bei. Fliedl nimmt den Wandel im öffentlichen und privaten Raum in den Blick. Hosenberger zieht sich in sein Badezimmer zurück und widmet dort, mittels sehr großer Skulpturen, vor allem dem Gestaltwandel von Behältnissen von Zahnpasten sein Augenmerk.
Als Gemeinsamkeit kann den sechs unterschiedlichen Positionen unterstellt werden, dass jeder eine Verwandlung, die Eigentümlichkeit des An- und Umbildens, zugrunde liegt.
Bank Austria Kunstpreis. Galerie3, Alter Platz 25, Klagenfurt. Mi., Do., Fr.: 10.30-12.30 Uhr und 15-18 Uhr, Sa. 10-12 Uhr. Die Werke sind noch bis 9. Juni bei freiem Eintritt zu sehen.
„Verwandlung“: