Planschen mit gutem Gewissen
Seinen neuen Swimmingpool beheizt Helmut Prasser mit Sonnenenergie aus einer Photovoltaik-Anlage. Mit dem überschüssigen Strom, den er ins Netz einspeist, verdient er sogar etwas Geld.
Helmut Prasser hat das mit dem Heimwerken drauf. Der Gartenzaun? „Da habe ich die Bretter zugeschnitten, die Steher selbst zusammengeschweißt und mit Steinen gefüllt.“Das Gartenhaus? „Auch selbst gebaut.“Und der Swimmingpool? „Zusammen mit meinem Sohn ausgehoben.“
Man merkt schnell, bei Helmut Prasser in Kraig bei Frauenstein wird so viel wie möglich in Eigenregie realisiert. Der pensionierte Versicherungskaufmann verfügt über eine gut sortierte Heimwerkstatt und lässt sich in Häuslbauerfragen so schnell nichts vormachen. Deshalb war er auch bei seinem jüngsten Projekt, einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, sehr darauf bedacht, alles richDenn tig zu machen. „Ich war bei verschiedenen Elektro-Firmen, habe dort aber die persönliche Beratung vor Ort vermisst. Die Energieberater der Kelag waren da schon viel entgegenkommender. Wenn man so eine große Investition tätigt, will man schließlich auf der sicheren Seite sein“, sagt Prasser.
5000 Watt Leistung haben die 18 Photovoltaik-Module, die mittlerweile auf seinem Dach ihren Dienst verrichten. Sie versorgen nicht nur seinen Haushalt mit Strom, sondern auch die Heizung und Gegenstromanlage des neuen Swimmingpools, der heuer in seine erste Badesaison startet. „Mit der Heizung verlängere ich die Saison zwei Monate in den Früh- und zwei Monate in den Herbst hinein. Weil mir klar war, dass das einen höheren Stromverbrauch bedeuten würde, habe ich mich für die PhotovoltaikAnlage entschieden“, sagt Prasser. Die KelagEnergieberater unterstützten ihn und übernahmen die Förderansuchen, er musste sich um nichts kümmern. Aber auch der Umweltgedanke spielte bei der Investition eine Rolle – und die Kostenersparnis, die mit der Sonnenkraft einhergeht.
mit der Photovoltaik-Anlage spart sich Prasser bares Geld. An sonnigen Tagen produziert sie viel mehr Strom, als Haushalt, Poolheizung und Filteranlage gemeinsam verbrauchen können. Der überschüssige Strom wird dann in das Netz eingespeist, für Prasser gibt es dafür eine Vergütung von der Kelag. „Seitdem wir die PV-Anlage haben, hat sich auch unser Verhalten beim Energieverbrauch geändert. Meine Gattin unterstützt das perfekt und schaltet Stromfresling
Seitdem wir die Photovoltaik-Anlage besitzen, hat sich unser Verhalten beim Energieverbrauch geändert. Stromfresser laufen
jetzt nur bei sonnigem Wetter.
Helmut Prasser
ser wie Waschmaschine oder Geschirrspüler dann ein, wenn die Sonne scheint“, sagt Prasser. Mit der Energieausbeute seiner Anlage ist er zufrieden, auch wenn die letzten Wochen nicht unbedingt ideal für die Nutzung der Sonnenenergie waren. In der letzten Woche hat er trotzdem 60 Kilowattstunden Strom ins Netz liefern können.
Mit der Beheizung des Pools will er heuer frühestens im Oktober und nächstes Jahr im März starten. Jetzt steht die Luftwärmepumpe, die das Wasser des Pools heizt, noch still. Mindestens fünf Grad Außentemperatur braucht das Gerät, das zwei Kilowatt Leistung aufnimmt, um für 25 Grad im Wasser zu sorgen. „Ich bin ein Mensch, der erst ab 25 Grad zu leben anfängt, deshalb ist es auch bei uns im Haus immer recht warm. Mit einer guten Isolierung ist das kein Problem“, sagt Prasser. Dass die Wärme für den Swimmingpool aus Sonnenenergie stammt, war ihm wichtig im Sinne des Klimaschutzes. Dass die Installation der Anlage auf dem Dach „keine Hexerei“war und innerhalb von zwei Tagen ohne großen baulichen Aufwand erledigt werden konnte, ein angenehmer Nebeneffekt.
Prasser schätzt jetzt, dass er sich als passionierter Golfspieler nach dem Sport in den eigenen vier Poolwänden zu Hause entspannen kann. „Ich komme vom Golfplatz heim und schmeiß mich ins Wasser – mit gutem Gewissen.