Österreich, Land der Mauschler
Der Duden definiert den Begriff „Mauscheln“mit „unter der Hand in undurchsichtiger Weise Vorteile aushandeln“. In Österreich wird gerne gemauschelt. In der Politik bei diversen Postenvergaben, in der Wirtschaft bei der Erlangung von Aufträgen. Ebenso wie im Sport.
Ausschlaggebend sind oft gar nicht monetäre Vorteile. Oftmals sind Beweggründe persönliche Befindlichkeiten, Seilschaften, Verbandelungen – die dann der Öffentlichkeit wortgewandt als bestmögliche Lösungen verkauft werden.
Wie die Bestellung des ÖFB-Sportdirektors Peter Schöttel, der – ohne detailliertes Konzept – Willi Ruttensteiner abgelöst hat. Offiziell, „weil es mit Ruttensteiner Kommunikationsthemen gab, die nicht zur Zufriedenheit mancher gelöst worden sind.“Inoffiziell: Weil er mehreren Landespräsidenten nicht zu Gesicht stand. der – aktuell – die Vergabe des ÖFB-Cupfinales an die Wiener Generali-Arena. Offiziell, weil es in Kärnten Verkehrsprobleme und geringes Publikumsinteresse gab. Inoffiziell: Weil ein CupFinale in der Hauptstadt stattzufinden hat.
Die Entscheidung im ÖFB fiel übrigens sieben Tage nach dem Länderspiel gegen Deutschland, ausgetragen vor problemlos an- und abgereisten 29.200 Besuchern.
Fußball-Kärnten wartet gespannt, ob auch bei künftigen ÖFB-Länderspiel-Vergaben gemauschelt wird.
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