Kleine Zeitung Kaernten

Elisabeth Goerner gewinnt Trigos ‘18 für Nachhaltig­keit.

Der Nachhaltig­keitspreis Trigos wurde gestern in Velden vergeben. Unter den Preisträge­rn ist auch die innovative Verpackung­sfirma Goerner, die keinen Abfall produziert.

- Von Eva Gabriel

Weit über 100 Kilogramm Verpackung­sabfall fallen in Österreich jährlich pro Kopf und Nase an. Das Verpackung­saufkommen steigt – und die Umweltbela­stung. Wie kann ausgerechn­et eine Verpackung­sfirma den Nachhaltig­keitspreis Trigos gewinnen?

Das Klagenfurt­er Familienun­ternehmen Goerner, gestern Abend mit einer der vier begehrten Trophäen von der BKS Bank mit Partnern ausgezeich­net, ist Beweis dafür, dass das kein Widerspruc­h ist.

Goerner produziert Faltschach­teln für Industriet­eile, Schuhe, Pralinen. Recycelbar­e Zellulosep­rodukte, die meist mit Innenteile­n, sogenannte­n Inlays aus Plastik oder Styropor, ergänzt werden müssen: Jeder kennt die Schoko-Trüffel, die man aus ihrem Kunststoff-Negativ herausdrüc­kt. Solche Inlays recycelbar zu machen, industriel­l herzustell­en – aber zu vergleichb­aren Kosten wie die konvention­elle Kunststoff­produktion –, das haben sich das Ehepaar Elisabeth Goerner und Wilhelm Siller-Goerner und sein 160-köpfiges Team (in Klagenfurt, Feldkirche­n und Rumänien) zur Aufgabe gesetzt. „Unser Anspruch ist, Rohstoff zu verwenden, der nachwächst“, sagt Elisabeth Goerner. Eine alte Technologi­e, die Faserform, wurde wieder belebt, Maschi-

nen wurden umgebaut, Werkzeuge gefertigt, Kunden überzeugt. Die ersten Auftraggeb­er verlangen Geheimhalt­ung, aber Elisabeth Goerner kann ein Referenzpr­odukt zeigen. Der Nestlé-Konzern verschenkt­e Murano-Gläser an Geschäftsk­unden: Die Faserform-Verpackung dafür – sie nimmt Anleihe an einem Eierkarton – lieferte Goerner: alles aus Zellulose, und man kann das schöne Kästchen fallen lassen, ohne, dass die Gläser zerbrechen. Für die Faserform wird übrigens jener Karton verwendet, der beim Zuschnitt der Faltschach­telprodukt­ion anfällt: So hinterläss­t Goerner bis auf Farbtöpfe selbst keinen Abfall.

Das „Gesamtpake­t“stimmt auch bei der Kärntnermi­lch, die immer wieder mit nachhaltig­en Innovation­en aufhorchen lässt, zuletzt mit der Bio-Wiesenmilc­h. Und beim Lacke- und Lasuren-Erzeuger Sto aus Villach, der die Jury mit seiner Klettfassa­de überzeugte, die ohne Klebstoff auskommt. Den Trigos für den Nachhaltig­keits-Newcomer, den die Kleine Zeitung vergab, sicherte sich der Verein Marktplatz Mittelkärn­ten.

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 ??  ?? Rechts: Elisabeth Goerner mit der innovative­n Faserguss-Schachtel für Nestlé. Oben: Stefan Rauter kontrollie­rt den Druck, die Hallen werden vergrößert
Rechts: Elisabeth Goerner mit der innovative­n Faserguss-Schachtel für Nestlé. Oben: Stefan Rauter kontrollie­rt den Druck, die Hallen werden vergrößert
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WEICHSELBR­AUN/3, KK/2 Nachhaltig: Die Bio-Milchmarke der Kärntnermi­lch
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Sto entwickelt­e eine Fassade, die geklettet und nicht geklebt wird

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