„Der erste Schritt auf einem langen Weg“ Angesichts der Annäherung zwischen Donald Trump und Kim Jong-un regt sich bei unserer Leserschaft vorsichtiger Optimismus.
Thema des Tages „Ist die Welt jetzt sicherer?“, 13. 6.
Der Handschlag zwischen US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un war zweifelsohne ein historischer Moment und ein erster, wichtiger Schritt. Auch wenn das Ergebnis des Gipfeltreffens nur aus Absichtserklärungen besteht und es keinen genauen Fahrplan gibt, war das Kennenlernen der beiden Staatschefs ein epochaler Meilenstein und ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft. Es ist der Beginn eines langen Prozesses, denn eine jahrzehntelange Konfrontation kann man nicht mit einem Gipfeltreffen beiseite wischen. Dazu ist die Lage einfach zu komplex.
Obwohl der Teufel bekanntlich im Detail steckt, sollten nun vertrauensbildende Maßnahmen zwischen Trump und Kim forciert werden. Sie könnten auch eine Initialzündung sowie ein wesentlicher Impuls für einen möglichen Friedensvertrag auf der koreanischen Halbinsel sein. Der erste Schritt auf einem langen Weg wurde mit dem Gipfeltreffen jedenfalls gemacht.
Unkenrufe
Es sollte uns alle zutiefst berühren, wie Donald Trump den heißesten nuklearen Hotspot auf unserem Erdball zu entschärfen imstande ist. Stattdessen hört man noch immer Unkenrufe und die Gesellschaft hat noch immer nicht den Mut, diesen ungewöhnlichen politischen Stil zu akzeptieren.
Die alte klassische Diplomatie hat offenbar ausgedient, man betrachte bloß die spärlichen Ergebnisse diverser Gipfeltreffen, wie zuletzt der G7.
DI Astrid Werzer, Villach
Entscheidender Punkt
Die koreanische Halbinsel steht im Brennpunkt der Weltpolitik. Eine Sicherheitsarchitektur für diese Region besteht noch nicht. Dort treffen die entgegengesetzten Interessen von China, den USA, Russland und Japan aufeinander. Trump kündigte beim Gipfel in Singapur an, die Abrüstung werde rasch beginnen.
Während aus Russland, China und auch aus der EU viel Lob für die Ergebnisse des Gipfels kommt, sehen Fachleute die Sache kritischer. Nach ihrer An- sicht kommt es nun darauf an, ob Trump in den weiteren Verhandlungen handfeste Schritte hin zu einer atomaren Entwaffnung von Nordkorea erreichen kann. Oder twittert er wieder? Und so bleiben trotzt des Gipfels in Singapur viele offene Fragen und Zweifel, ob Kim wirklich die atomare Bewaffnung aufgeben will. Für die USA ist dies ein entscheidender Punkt, um eine friedliche Lösung zu erzielen.
Kurt Gärtner, Oberst i. R., Wels
Hausaufgaben
„Die Argumente zünden nicht“, 10. 6. Nachdem Wien für zumindest die nächsten vier Jahre den Zuschlag für das ÖFB-Cup-Finale erhalten hat, herrscht in Klagenfurt Frust! Warum eigentlich, man hätte ja eine Garantie für einige Jahre erhalten?
Dazu eine Frage an die Verantwortlichen: Wurden die Hausaufgaben gemacht? Ich sage nein, denn in vier Jahren gelang es nicht, An- und Abfahrt zu regeln, stets gibt es Stau! Dies sollten sich die Verantwortlichen des Sportparks, aber auch die Politiker hinter ihre Ohren schreiben! Denn Po- litiker wollen immer im Vordergrund stehen und machen Aussagen, welche sie nie einhalten können, bzw. wollen.
Herbert Leitgeb, Klagenfurt
Nichts Menschliches
„71 tote Flüchtlinge: Anwälte bitten um Milde“, 12. 6. Ich weiß nicht, wer diese Kritiker sind, die reklamieren, dass eine lebenslange Verurteilung ohne Aussicht auf Entlassung für die Schlepper, die 71 Menschen indem Lkw sterben haben lassen, gegen die europäische Menschenrechtskonvention verstoße.
Wo blieb die Menschenrechtskonvention für die Opfer dieser Tat? Aber denen kann ja sowieso nicht mehr geholfen werden, jetzt müssen sich die Menschenrechts aktivisten darum kümmern, dass diese Täter nicht über Gebühr leiden müssen, nicht? Menschenrechte gelten für Menschen. Wie bezeichnet man aber die Individuen, die für diese abscheuliche Tat verantwortlich sind? 71 Männer, Frauen und Kinder zu ermorden hat für mich nichts Menschliches.
DI Gerhard di Bernardo, Villach
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Die alte, klassische Diplomatie hat offenbar ausgedient, man betrachte bloß die spärlichen
“Ergebnisse diverser Gipfeltreffen, wie zuletzt G7.
DI Astrid Werzer, Villach
Stolze Maturanten
LB „Die Mathematik-Matura gerät zur Farce“, 11. 6.
Leser der Kleinen Zeitung scheinen sich zu wundern, dass am Europagymnasium Klagenfurt alle schriftlichen „Nicht Genügend“der Mathematik Zentralmatura in den Kompensationsprüfungen ausgebessert wurden und ein Verfasser meint in seinem Leserbrief gar, dies als Farce bezeichnen zu dürfen. Um ein derartiges Urteil zu fällen, sollte man allerdings auf genauere Informationen zurückgreifen und nicht auf Halbwahrheiten vertrauen. So wurden österreichweit etwa 20 und nicht 50 Prozent und am Europagymnasium 16 Prozent der Mathematik-Klausuren mit einer negativen Note bewertet. In meiner Klasse (englischsprachiger Zweig) haben in Mathematik 8 von 19 Schülern ein Sehr Gut er- es gab kein Genügend und zwei Nicht Genügend. Diese wurden erwartungsgemäß mit den Kompensationsprüfungen ausgebessert. In Englisch wurden 16 der 19 schriftliche Arbeiten mit Sehr Gut und 3 mit Gut bewertet.
Diese Ergebnisse machen uns Schüler natürlich sehr stolz und unseren Professoren gegenüber dafür dankbar, dass sie uns so gut auf die Zentralmatura vorbereitet haben. Daher empört es umso mehr, wenn die Leistungen der Schüler des traditionell sehr gut abschneidenden Europagymnasiums (im ersten Jahr der Zentralmatura war die schlechteste Note ein Befriedigend) mit Fehlinformationen und -interpretationen heruntergespielt und infrage gestellt werden.
Schriftdeutsch
„Wånn da Gachzug angach z’gach in a gache Reidn fåhrt“, 11. 6.
Da habe ich wieder einmal „an Gachn“bekommen! Da glauben manche Besserwisser, dass das Hochdeutsche etwas Besseres ist und nur der oder die vermeintlich diese Sprache spricht, zum erlauchten Kreis der „ordentlich“Deutschsprechenden gehört! Aber überall im deutschsprachigen Raum von Südtirol bis nach Flensburg wird Dialekt gesprochen.
Daher sollte folgender aus dem Internet entnommene Kommentar schon bald Allgemeingut werden: „Die allgemein gebräuchliche Kurzbezeichnung ,Hochdeutsch‘ kann leicht missverstanden werden, da sie von den meisten Sprechern gleichbedeutend mit Standard- oder Schriftdeutsch gebraucht wird.“Also übertrareicht, gen wir, wenn es überhaupt notwendig wird, unseren schönen Dialekt in das Schriftdeutsche, damit jemand aus Düsseldorf auch versteht, was wir „getschentscht“haben.
Dr. Erich Lindner, Pubersdorf
Herabwürdigung
„Unterstütze Kurz beim Außengrenzschutz“, 13. 6.
In der Öffentlichkeit werden Flüchtlinge immer mehr als Menschen dargestellt, die unsere Grenzen bedrohen und vor denen wir uns schützen müssen. Sie als Hilfesuchende wahrzunehmen, liegt nicht im Interesse der Politik.
Vergessen wir nicht, dass die verbale Herabwürdigung unserer jüdischen Mitbürger als „Untermenschen” die erste Vorbereitung zur Gewalt gegen sie war.
Ruth Mohamed, Villach