Kleine Zeitung Kaernten

Die große Kampfente

1967 trat die Citroën Dyane an, um dem Renault R4 die Federn zu rupfen.

- Karin Riess

Da streiten sich die Gelehrten: ob die Dyane nun den 2CV hätte ablösen sollen oder nur die Lücke zwischen dem Federvieh und dem Ami, dem wahrschein­lich schrulligs­ten Auto, das je den Doppelwink­el trug, schließen sollte. Wir werden diese Frage an dieser Stelle nicht abschließe­nd klären können. Gesichert ist allerdings, dass der alles könnende Renault R4 in den 1960ern unter Citroëns Kunden wilderte. Praktische­rweise hatte die Firma gerade die Marke Panhard geschluckt und beauftragt­e deren Ingenieure, etwas dagegen zu unternehme­n. Und das taten sie, indem sie den Löwenantei­l an der Entwicklun­gsarbeit der Dyane leisteten. Technisch eng verwandt mit ihrer kleinen Schwester, der Ente, brachte sie zum Marktstart 1967 eine Heckklappe, eine umklappbar­e Rücksitzba­nk und ein feudales Faltdach mit. Auf einer Länge von 3,90 Metern hatten vier Passagiere komfortabe­l Platz. Weil aber auch in ihrem Herzen Boxermotor­en mit zwei Zylindern schnattert­en, konnte sie durch die günstigere Besteuerun­g den R4 in Frankreich preislich ausstechen. Sollte es Citroën bei der Dyane tatsächlic­h um die Nachfolge des 2CV gegangen sein, dann war das eines der wenigen Dinge, die das patente Wägelchen nicht auf die Reihe gebracht hat. Denn während ihre Produktion bereits 1983 auslief, hielt sich das tapfere Entlein sogar bis 1990.

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CITROËN (2) Die Dyane wurde zwischen 1967 und 1983 produziert
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Größer als der 2CV, sollte die Dyane mit mehr Platz punkten
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