Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNER DES TAGES

Matthias Geist (49) wollte nie Pfarrer werden. Jetzt hat ihn die Diözese Wien zum Superinten­denten gewählt.

- Robert Benedikt

Matthias Geist (49) wollte nie Pfarrer werden. Jetzt hat ihn die Diözese Wien zum Superinten­denten gewählt.

Schon im Alter von acht Jahren stand für Matthias Geist (49) fest, dass er „nie im Leben“Pfarrer werden möchte. Vater Till war Pfarrer, die Mutter stammte aus einer PfarrerFam­ilie. Trotzdem wurde er zum Superinten­denten (das entspricht dem katholisch­en Bischof ) von Wien gewählt.

Und das kam so: Seiner Begabung entspreche­nd begann der in Salzburg Geborene und in Arnoldstei­n und Spittal Aufgewachs­ene mit einem Mathematik-Studium in Wien, das er auch abgeschlos­sen hat. An der Uni kam er mit der hebräische­n Sprache in Kontakt, die spät aber doch im Mathematik­er das Interesse an der Theologie erweckte.

W eil Geist sich immer für Menschen am Rande der Gesellscha­ft interessie­rte, stand bald sein berufliche­s Ziel fest: Gefängnis-Seelsorger. Diese Funktion hat er in den vergangene­n 17 Jahren ausgeübt. Und er wäre gerne länger in den Wiener Strafansta­lten tätig geblieben, wenn ihn nicht der Ruf an die Spitze der Di-

özese ereilt hätte. Fünf Bewerber für die Nachfolge des amtierende­n Superinten­denten Hansjörg Lein hat es gegeben, im letzten Wahlgang entfielen 75 von 81 Delegierte­n-Stimmen auf den gebürtigen Kärntner. Lein wird nach 14-jähriger Amtszeit in den Ruhestand wechseln.

A m 1. Dezember 2018 wird Matthias Geist seinen Dienst offiziell antreten, die feierliche Amtseinfüh­rung erfolgt am 27. Jänner 2019. Im neuen Amt werden seine Hobbys wohl etwas zurücksteh­en müssen. Geist ist ein begeistert­er Langstreck­enläufer, hat bereits elf Marathons absolviert, unter anderem in Wien, Hamburg, Kopenhagen, Madrid und Paris. Um von den berufliche­n Anforderun­gen abzu-

schalten, greift der Herr Pfarrer gerne in die Tasten des Klaviers oder begleitet religiöse Gesänge mit der Gitarre.

Mit Kärnten verbinden ihn regelmäßig­e Besuche in der Heimat – „im Winter auf dem Katschberg und im Sommer am Millstätte­r See“. Dort besucht er seine Eltern und die Schwester. Gerne steht der künftige Superinten­dent am Herd und experiment­iert mit fernöstlic­hen Gewürzen. Regelmäßig bekocht Matthias Geist seine Familie mit Frau Eva und den Zwillingen Jonathan und Benjamin (15).

D ie Diözese Wien ist mit etwa 50.000 Gläubigen die fünftgrößt­e in Österreich. Es gibt sieben Superinten­denten: Tirol wird von Salzburg aus betreut.

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USCHMANN Matthias Geist ist noch bis zum Herbst als Gefangenen­Seelsorger tätig, dann wird er Superinten­dent

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