„Von Anfang an fehlerfreies Deutsch lernen“
Leser finden eigene Deutschklassen sinnvoll, eine Deutschlehrerin schildert ihre Erfahrungen.
Mit großem Interesse verfolge ich die Diskussion um die geplanten Deutschförderklassen und erlaube mir, mich zu Wort zu melden, weil ich diese Art von Sprachförderung als sehr sinnvoll erachte. Ich arbeite derzeit als Deutschlehrerin an einer österreichischen Auslandsschule, in der die nicht deutschsprachigen SchülerInnen innerhalb von fünf Jahren auf das höchste Deutsch-Sprachniveau (C1) gebracht werden und die österreichische Matura ablegen können, durchaus mit derselben Qualität wie in Österreich.
Das wäre nicht möglich, wenn die Kinder nicht ein intensives Vorbereitungsjahr durchlaufen würden, in dem sie 20 Stunden Deutschunterricht erhalten. Zwei LehrerInnen teilen sich den Deutschunterricht, die Vokabeln werden von einer zweisprachigen Lehrerin erklärt. In diesem Jahr werden die Grundlagen der Grammatik und der wesentliche Wortschatz erworben, was die Basis für den Deutschunterricht der Folgejahre nach österreichischem Lehrplan darstellt.
Nach diesem Vorbereitungsjahr können die Schüler wirklich gutes Hochdeutsch in Wort und Schrift. Natürlich braucht es gute Lehrwerke, durchdachte Konzepte, pädagogisches Wohlwollen und nicht zuletzt motivierte Kinder, aber ein intensives Lernjahr mit einem Deutschschwerpunkt bringt raschen und nachhaltigen Lernerfolg. Zudem lernen die Schüler- Innen von Anfang an fehlerfreies Deutsch.
MMag. Birgit Sprenger, Bludenz
Wer lernt was von wem?
Wenn Frau Hunka, Direktorin in einer Klagenfurter Schule, darauf verweist, dass Kinder sehr schnell Deutsch lernen, wenn sie den Umgang mit Native Speakern haben, gebe ich ihr gerne recht. Das gilt aber wohl für die geringe Zahl an Schülern in ihren Klassen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben.
Wie schaut es aber zum Beispiel mit manchen Klassen in Wien aus? Dazu ein persönliches Erlebnis: Ein Vater erzählte mir erschüttert, dass er von einer Volksschuldirektorin in Wien zu einer Aussprache gebeten worden war. Sein zur Einschulung anstehender Sohn hatte den Schulreifetest bestanden, nach Meinung der Eltern (der Sohn war altersmäßig ein Grenzfall) sollte er aber erst ein Jahr später mit der Schule beginnen. Darüber war die Direktorin sehr unglücklich, wäre mit seinem Schuleintritt, wie sie dem Vater mitteilte, dann doch ein zweites deutschsprachiges Kind in der Klasse gewesen.
Wer hätte dann wohl von wem welche Sprachen erlernt?
Peter Streit, Friesach
Utopische Vorstellung
Nicht zu glauben, dass Wiener DirektorInnen, LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen gegen die geplanten Deutschklassen demonstrieren. Die utopische Vorstellung, dass 18 nicht Deutsch sprechende Kinder von den restlichen sechs in einer gemeinsamen Klasse schneller und besser Deutsch lernen als in einer Deutschförderklasse, ist, gelinde ausgedrückt, abenteuerlich.
Dass die Gewerkschaft gegen ihre LehrerInnen agiert, ist noch abenteuerlicher. Hoffentlich bleibt die Regierung ihrem Weg treu.
Heinz Hartl, Pack
Zum Narzissenfest
Es freut mich immer wieder, wenn ich die Fotos von den feschen Narzissenköniginnen mit den Narzissenkronen sehe.
Nun gibt es in der Kleinen Zeitung Fotos von den überdimensionalen und teils kitschigen Figuren in Altaussee. Und dafür wurden 300.000 zarte Narzissenblüten verwendet. Wo bleibt da der Natur- und Artenschutz?
Heinrich Raupl, Klagenfurt