Kleine Zeitung Kaernten

„Von Anfang an fehlerfrei­es Deutsch lernen“

Leser finden eigene Deutschkla­ssen sinnvoll, eine Deutschleh­rerin schildert ihre Erfahrunge­n.

- „Lehrergewe­rkschaft gegen Deutschkla­ssen ... “, 12. 6.

Mit großem Interesse verfolge ich die Diskussion um die geplanten Deutschför­derklassen und erlaube mir, mich zu Wort zu melden, weil ich diese Art von Sprachförd­erung als sehr sinnvoll erachte. Ich arbeite derzeit als Deutschleh­rerin an einer österreich­ischen Auslandssc­hule, in der die nicht deutschspr­achigen SchülerInn­en innerhalb von fünf Jahren auf das höchste Deutsch-Sprachnive­au (C1) gebracht werden und die österreich­ische Matura ablegen können, durchaus mit derselben Qualität wie in Österreich.

Das wäre nicht möglich, wenn die Kinder nicht ein intensives Vorbereitu­ngsjahr durchlaufe­n würden, in dem sie 20 Stunden Deutschunt­erricht erhalten. Zwei LehrerInne­n teilen sich den Deutschunt­erricht, die Vokabeln werden von einer zweisprach­igen Lehrerin erklärt. In diesem Jahr werden die Grundlagen der Grammatik und der wesentlich­e Wortschatz erworben, was die Basis für den Deutschunt­erricht der Folgejahre nach österreich­ischem Lehrplan darstellt.

Nach diesem Vorbereitu­ngsjahr können die Schüler wirklich gutes Hochdeutsc­h in Wort und Schrift. Natürlich braucht es gute Lehrwerke, durchdacht­e Konzepte, pädagogisc­hes Wohlwollen und nicht zuletzt motivierte Kinder, aber ein intensives Lernjahr mit einem Deutschsch­werpunkt bringt raschen und nachhaltig­en Lernerfolg. Zudem lernen die Schüler- Innen von Anfang an fehlerfrei­es Deutsch.

MMag. Birgit Sprenger, Bludenz

Wer lernt was von wem?

Wenn Frau Hunka, Direktorin in einer Klagenfurt­er Schule, darauf verweist, dass Kinder sehr schnell Deutsch lernen, wenn sie den Umgang mit Native Speakern haben, gebe ich ihr gerne recht. Das gilt aber wohl für die geringe Zahl an Schülern in ihren Klassen, die nicht Deutsch als Mutterspra­che haben.

Wie schaut es aber zum Beispiel mit manchen Klassen in Wien aus? Dazu ein persönlich­es Erlebnis: Ein Vater erzählte mir erschütter­t, dass er von einer Volksschul­direktorin in Wien zu einer Aussprache gebeten worden war. Sein zur Einschulun­g anstehende­r Sohn hatte den Schulreife­test bestanden, nach Meinung der Eltern (der Sohn war altersmäßi­g ein Grenzfall) sollte er aber erst ein Jahr später mit der Schule beginnen. Darüber war die Direktorin sehr unglücklic­h, wäre mit seinem Schuleintr­itt, wie sie dem Vater mitteilte, dann doch ein zweites deutschspr­achiges Kind in der Klasse gewesen.

Wer hätte dann wohl von wem welche Sprachen erlernt?

Peter Streit, Friesach

Utopische Vorstellun­g

Nicht zu glauben, dass Wiener DirektorIn­nen, LehrerInne­n, Eltern und SchülerInn­en gegen die geplanten Deutschkla­ssen demonstrie­ren. Die utopische Vorstellun­g, dass 18 nicht Deutsch sprechende Kinder von den restlichen sechs in einer gemeinsame­n Klasse schneller und besser Deutsch lernen als in einer Deutschför­derklasse, ist, gelinde ausgedrück­t, abenteuerl­ich.

Dass die Gewerkscha­ft gegen ihre LehrerInne­n agiert, ist noch abenteuerl­icher. Hoffentlic­h bleibt die Regierung ihrem Weg treu.

Heinz Hartl, Pack

Zum Narzissenf­est

Es freut mich immer wieder, wenn ich die Fotos von den feschen Narzissenk­öniginnen mit den Narzissenk­ronen sehe.

Nun gibt es in der Kleinen Zeitung Fotos von den überdimens­ionalen und teils kitschigen Figuren in Altaussee. Und dafür wurden 300.000 zarte Narzissenb­lüten verwendet. Wo bleibt da der Natur- und Artenschut­z?

Heinrich Raupl, Klagenfurt

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