Der Weg ist hier wirklich das Ziel
125 Kilometer weit wandern! Der Lechweg führt entlang des Lech: von der Quelle in Vorarlberg bis zum Fall in Füssen im Allgäu.
Das klirrkalte Wasser sticht wie Tausende Nadeln in den Beinen. 7,3 Grad hat der Lech. Und dennoch gibt es nach einer fünfstündigen Wanderung kein besseres Gefühl für die müden Füße, als ein paar Schritte im erfrischenden Wasser zu gehen.
Die erste Etappe des Lechwegs ist geschafft: 14 Kilometer vom Formarinsee in Vorarlberg (Sieger 2015 bei „9 Plätze, 9 Schätze“) bis Lech am Arlberg. Fünf weitere Etappen wollen in den nächsten Tagen noch bewältigt werden. Der Lechweg verläuft – mal näher, mal weiter entfernt – insgesamt 125 Kilometer den Lech entlang durch zwei Länder und drei Regionen: vom Arlgebiet über die Tiroler Naturparkregion LechtalReutte bis ins Allgäu. Das Ziel: der Lechfall in Füssen.
Nach dem Füßeabkühlen prompt ein Tipp vom Experten: „Beim Schuheanziehen aufpassen, dass kein Schmutz auf der Sohle bleibt und dass die Socken nicht verrutscht sind. Sonst drohen Blasen“, weiß Markus Hahn vom Lech-ZürsTourismus. Und genau das, also Blasen an den Füßen, ist beim Weitwandern unbedingt zu vermeiden! Und: „Jeden Tag die gleichen Socken anziehen.“
Die zweite Etappe ist bereits 24 Kilometer lang und führt von Lech bis Steeg. Der kleine Quellbach wurde zum jungen hat sich türkis gefärbt und schlängelt sich durch das Lechtal. Immer wieder quert der Wanderweg den Lech: Es geht über unzählige Holzstege und Brücken. Verlaufen kann man sich nicht. Der Lechweg, der 2012 eröffnet wurde, ist gut ausgeschildert. Alle 250 Meter findet man auf Wegweisern, Bäumen oder Felsen die Markierung: das L. „Wenn nicht, dann bis zur letzten Markierung zurückgehen und genau umsehen“, sagt der Touristiker.
Mehr als 60 Lechweg-Bänke dienen als Rastplätze – stets an den besten Foto-Spots. Auch Einkehrmöglichkeiten gibt es zur Genüge: „Seit der Eröffnung des Lechwegs kommt mehr Tourismus zu uns“, freut sich Bäuerin Lisbeth Fritz. Sie ist Produzentin der speziellen Kaminwurzen „LechwegChrommi-Chämmiwürza“, eines von neun Lechwegprodukten.
Entlang des Wegs folgt eine Sehenswürdigkeit der nächsten: Bemalte Häuser in Holzgau, die Holzgauer HängebrüLech, cke, mit dem Sessellift auf das Jöchelspitz, der geheimnisvolle Doser Wasserfall, die schwingende Hängebrücke bei Forchach, die Burgenwelt Ehrenberg mit der weltlängsten Fußgängerhängebrücke „highline179“bis hin zu den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau. „Außerdem wachsen entlang des Lechwegs viele Heilkräuter wie Schafgarbe und Spitzwegerich, die von den Lechtaler Kräuterhexen verarbeitet werden“, verrät Kräuterpädagogin Daniela Pfefferkorn.