Kleine Zeitung Kaernten

Fundstücke aus meinem Zettelkast­en. Von Goldgolfbä­llen, teurem Olivenöl, kostbaren Siebdrucke­n und weniger Welt-Hunger.

- Frido Hütter

Um für dieser Kolumne immer irgendeine­n Stoff parat zu haben, notiere ich mir stets Dinge, die mir irgendwie auffallen. Dabei sind es oft nur Kleinigkei­ten, aber manche von ihnen sind zumindest aus meiner Froschpers­pektive erstaunlic­h. Ich wühle heute also in meinem Zettelkast­en.

Wussten Sie etwa, dass in der australisc­hen Goldmine Kalgoorlie Boulder 1200 Tonnen Geröll durchgeack­ert werden müssen, um Edelmetall in der eines Golfballes zu gewinnen? –Kein Wunder, dass das Zeug so teuer ist.

In einem Lebensmitt­elgeschäft in meiner Gegend (Marke Billa) wird Olivenöl feilgebote­n, das den stolzen Literpreis von 148 Euro hat. Ja, das werde durchaus verkauft, sagte man auf meine perplexe Anfrage. Muss ein Goldminenb­esitzer sein, der pro Kilo Gestein einen Goldgolfba­ll erntet. Oder er gehört zu jenen zehn Prozent unserer Gesellscha­ft, die statis- tisch gesehen über 60 Prozent des Volksvermö­gens verfügen.

Kunst erzielt, wie Sie vielleicht wissen, derzeit wieder Rekordprei­se. Originalbi­lder vor allem. Neulich streifte ich durch das Wiener Dorotheum und musterte „Good Morning, City“, einen bekannten Siebdruck des seligen Friedensre­ich Hundertwas­ser. Insgesamt 10.000 Exemplare wurden gedruckt, dieses hier wurde um 3975 Euro feilgebote­n. Ein stolzer Preis für eine serielle Arbeit. Würden alle Blätter verGröße

kauft, wären die Nachfahren allein dadurch um fast 40 Millionen Euro reicher.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht aus unserer anscheinen­d so schlechten Welt: Anfang der Neunzigerj­ahre des vorigen Jahrtausen­ds litten noch etwa 20 Prozent der Weltbevölk­erung Hunger. Und obwohl selbige seither stark gewachsen ist, hungern heute nur noch elf Prozent. Wenn es nach UNOPlänen geht, sollen ab 2030 alle satt sein. – Schönen Sonntag!

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