Mariazellerbahn entgleist: Zu schnell
Drei Personen wurden dabei schwer und Dutzende leicht verletzt.
Großeinsatz für Rettungskräfte: Die „Himmelstreppe“war als Doppelgarnitur auf dem Weg nach St. Pölten, als gestern gegen 7.15 Uhr eine Garnitur bei Völlerndorf in der Gemeinde Gerersdorf knapp vor der Pielachbrücke entgleiste und seitlich liegen blieb. Die hintere Garnitur fuhr auf. Drei Personen erlitten schwere und 31 leichte Blessuren. Sie wurden teils in Rettungshubschraubern in die Krankenhäuser Amstetten und St. Pölten sowie ins UKH Wien-Meidling geflogen. Der Lokführer und die Zugbegleiterinnen wurden nach Informationen der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) von einem internen Kriseninterventionsteam betreut.
Laut NÖVOG war der Zug zu schnell unterwegs gewesen. Man beauftragte ein Unternehmen mit der Bergung des Zuges. Zudem müsse die Oberleitung repariert werden, die bei dem Unfall heruntergerissen wurde. „Ob es zu der Überschreitung der in diesem Bereich zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch techni- sches oder menschliches Versagen gekommen ist, ist Gegenstand der derzeitigen Untersuchungen“, hieß es in der Aussendung. Mit den Bergungsarbeiten in Gerersdorf südwestlich von St. Pölten wurde noch gestern begonnen, sie sollten auch heute den ganzen Tag andauern. Die Strecke zwischen St. Pölten Hauptbahnhof und Hofstetten-Grünau wird voraussichtlich bis Ende der Woche gesperrt bleiben, hieß es.
Der niederösterreichische LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, zuständig für die Feuerwehren, lobte das „perfekte Zusammenspiel“der Einsatzkräfte: „Ein Unfall wie dieser erfordert ein perfektes Zusammenspiel der einzelnen Einsatzorganisationen. Genau das ist auch gelungen.“
Ein Großaufgebot der Einsatzkräfte mit insgesamt 50 Feuerwehrmitgliedern von drei Feuerwehren sowie drei Notarzthubschraubern, drei Notarzteinsatzfahrzeugen, 23 Rettungswagen mit 70 Sanitätern und sechs Notärzten waren vor Ort. Die Mariazellerbahn ist Österreichs längste Schmalspurbahn.