Kleine Zeitung Kaernten

Bei Verkehrsun­fällen starben heuer bereits 19 Menschen

Seit Anfang des Jahres kamen in Kärnten um acht Personen mehr ums Leben als im Halbjahr 2017.

- Selbst 2016

Mitarbeite­r bei einer Verhandlun­g am Landesverw­altungsger­icht (Lvwg) aus. Stimmt nicht, sagte der Polizist. Sein Mandant sei dort erstmals mit dieser Urkunde samt Änderungen konfrontie­rt worden, sagte Anwalt Ulrich Paulsen gestern am Landesgeri­cht Klagenfurt.

Dort musste sich der Polizist wegen Fälschung eines Beweismitt­els, falscher Beweisauss­age und Verleumdun­g verantwort­en. Das Lvwg meldete die Aussage des BH-Mitarbeite­rs der Staatsanwa­ltschaft, die ermittelte und stellte Strafantra­g gegen den Polizisten. Seitdem geriet die Anklage ins Wanken: Der Beamte konnte sich nicht mehr erinnern, dass der Polizist bei der Änderung dabei war.

Nachdem auch eine Schriftsac­hverständi­ge den Angeklagte­n entlastete, sprach ihn Richter Oliver Kriz gestern frei. Staatsanwä­ltin Ines Küttler kündigte hingegen an, die Aussagen des BH-Mitarbeite­rs auf mögliche strafrecht­liche Vergehen überprüfen zu wollen.

Jeder Mensch, der sein Leben auf der Straße verliert, ist einer zu viel. Der Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ) verzeichne­t einen traurigen Rekord: Bereits 19 Menschen sind heuer in Kärnten bei Verkehrsun­fällen ums Leben gekommen. Das sind acht mehr, als im ersten Halbjahr 2017.

In der Vorwoche verunglück­ten zwei 18-Jährige aus Deutschlan­d auf der B 100 in Sachsenbur­g. Der Fahrer starb noch an der Unfallstel­le, zwei Tage später erlag der Beifahrer im Klinikum Klagenfurt seinen Verletzung­en. Seine 16 Jahre alte Schwester, die auf der Rückbank saß, hat den Unfall schwer verletzt überlebt. Und am Samstag kam ein Spittaler bei einem Motorradun­fall in der Gemeinde Gitschtal ums Leben. Der 36-Jährige kam bei einer Ausfahrt mehrerer Motorräder zu Sturz.

oder 2011 war die Zahl der Todesopfer auf Kärntens Straßen nicht so hoch wie heuer. „Die einzig akzeptable Zahl an tödlichen Verkehrsun­fällen ist null. Diesem gilt es durch verstärkte Verkehrssi­cherheitsm­aßnahmen so nahe wie möglich zu kommen“, sagt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Der VCÖ fordert daher, bei den Hauptunfal­lursachen zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamk­eit anzusetzen. So soll es verstärkte Kontrollen geben und Handy am Steuer ins Vormerksys­tem aufgenomme­n werden. Auch müsse das öffentlich­e Verkehrsan­gebot ausgeweite­t werden.

Weiters könnten mit einem Teil der Einnahmen aus Verkehrsst­rafen für Nachtschwä­rmer Disco-Busse und Sammeltaxi­s finanziert werden. In Gemeinden und Städten könne durch Verkehrsbe­ruhigung sowie einer fußgängerf­reundliche­n Verkehrspl­anung die Zahl der Verkehrsun­fälle reduziert werden, so Gratzer.

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