Stars wie Petra Morzé locken das Publikum nach Reichenau.
Seit 30 Jahren stellt die Initiative „Pro Musica Mallnitz“im Nationalpark Hohe Tauern die Musikfestspiele auf die Beine.
Mit einer positiven Einstellung kann man sehr viel bewegen“, ist Karin Pflegerl überzeugt. Die Obfrau von „Pro Musica Mallnitz“hat 1988 mit Wolfgang Pflegerl eine „Musikrevolution der klassischen Art“in Gang gesetzt. Seit dem Tod ihres Ehemanns setzt sie das Herzensprojekt weiter fort.
„Ohne Musik kann ich nicht leben“, so die 69-Jährige und ergänzt: „Klassik ist die höchste Stufe der Musik.“Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern verzichtet der Verein auf Cross-over-Projekte. „Wir sind sehr original. Einen Schubert muss man nicht verjazzen.“
Zu Zeiten der Vereinsgründung gab es in Kärnten nur Ossiach und Millstatt als klassische Musikfestspielorte. Also begann das Ehepaar damit, selbst Konzerte zu veranstalten. Zuerst im kleinen, privaten Rahmen, dann wurde das Publikum immer mehr – und der Platz infolgedessen weniger. „So kamen wir auf den Gedanken, für ganz Mallnitz etwas zu machen,“erklärt Pflegerl: Der
Verein „Pro Musica Mallnitz“mit 200 Mitgliedern wurde gegründet. Eine der ersten Veranstaltungen war ein Konzert der Dresdner Staatskapelle, kurz vorm Fall der Berliner Mauer. „Das war nur unter starker Bewachung möglich“, erinnert sich die Vereinsobfrau mit Gänsehaut an diese Zeit zurück.
Der auf 1200 Meter Seehöhe gelegene Musikverein ist mittlerweile weit über das Mölltal hinaus bekannt. Per Zug ist Mallnitz gut erreichbar. Unterstützung erhält „Pro Musica“von der EU, vom Land Kärnten sowie von privaten Sponsoren. In den 30 Jahren seines Bestehens haben bereits 400 Konzerte stattgefunden. Aufführungsort ist die moderne Pfarrkirche von Mallnitz, die eine herausragende Akustik bietet. Am Donnerstag, den 12. Juli eröffnet das „Ensemble minui“die Mallnitzer Musikfestspiele. Auf dem Programm stehen Werke von Puccini, Mozart und Dvoˇrák. Bis zum 6. September finden wöchentliche Musikveranstaltungen statt. Dann geht der Mallnitzer Musiksommer unter der Leitung von Wilfried Tachezi,
Dirigent des Orchesters „Pro Musica Salzburg“, zu Ende. „Sommerurlaub gibt es bei uns nicht“, schmunzelt Pflegerl.