Turner pochen auf „ewiges Benutzungsrecht“
Turnsaal der Benediktinerschule wird zum Streitthema. Frey verteidigt Nein zu Hallenbad-Standorten. Auftakt-Event für neues Stadtmarketing.
Bis ins Jahr 1879 reicht die Geschichte der Benediktinerschule zurück. 1887 wurde der Turnsaal errichtet – mitfinanziert vom 1862 gegründeten Klagenfurter Turnverein, dem dafür ein kostenloses „ewiges Benutzungsrecht“eingeräumt wurde. In den 1980er-Jahren habe der damalige Bürgermeister Leopold Guggenberger dieses per Bescheid verlängert, sagt Siegfried Legner, Obmann des Klagenfurter Turnvereins. Die Diskussion um den geplanten Verkauf der Schule verfolgt er gespannt. „Wir brauchen eine adäquate Turnhalle mit ausreichend Parkmöglichkeiten“, betont Legner. Erste Gespräche mit Sportreferent Jürgen Pfeiler (SPÖ) habe es bereits gegeben. Die Vereinsmitglieder trainieren täglich von 16 bis 20 Uhr in der Benediktinerschule. Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann (Grüne) verweist auf viele andere Vereine, die auch die Turnsäle nutzen. „Für sie muss es Ersatz geben.“Sie fordert ein „Nutzungskon- zept für die denkmalgeschützte Schule, das der Stadt zugutekommt“. FPÖ-Klubobmann Andreas Skorianz behauptet, dass es neben Robert Kanduth und Franz Peter Orasch einen weiteren Interessenten für den Kauf der Liegenschaft gebe, nennt aber keine Namen. Riedergarten-Chef Herbert Waldner ist es nicht, wie er auf Anfrage betont. Er findet das Konzept von Kanduth „super“.
Nach Kritik von Bürgermeisterin MariaLuise Mathiaschitz (SPÖ) verteidigt Stadtrat Frank Frey (Grüne) sein Nein zu den zwei möglichen Hallenbad-Standorten Minimundus und Strandbad. „Nachdem der Grundsatzbeschluss ein Teilbekenntnis zur Ostbucht gewesen wäre, war es mir unmöglich, diesem zuzustimmen.“Zur Bürgerbeteiligung bekenne er sich, Frey („Hände weg von der Ostbucht“) bezweifelt jedoch die Korrektheit beim Hallenbad. Der Altersschnitt des Bürgerrats sei zu hoch und die Gruppe nicht repräsentativ.
Bis März 2019 soll Klagenfurt ein neues Stadtmarketing haben. Gestern gab es den Auftakt für die Konzepterstellung. Im ehemaligen C&A am Neuen Platz trafen sich knapp 50 Vertreter der Politik, Kaufmannschaft und verschiedener Institutionen. Teilgenommen haben unter anderen die „Touristiker“Adi Kulterer und Helmuth Micheler, die Stadtwerke-Vorstände Sabrina Schütz-Oberländer und Clemens Aigner, CityArkaden-Chef Ernst Hofbauer und etliche Kaufleute. Cornelia Hübner, Sprecherin der Innenstadt-Kaufleute, kam trotz ihres Ärgers, dass sie „von den Stadtmarketing-Plänen aus der Zeitung erfahren“hatte. Roland Murauer von der Beratungsagentur Cima präsentierte den Zeitplan und Hintergrundinfos für die Konzepterstellung. Unter anderem nannte er Eckdaten zum neuen City-Manager. Durchschnittlich verfüge ein Stadtmarketing-Chef über ein Bruttogehalt von 4960 Euro pro Monat und habe 12,5 Jahre Berufserfahrung. Frauen seien die besseren StadtmarketingChefs als Männer. In den nächsten Wochen werde es mit allen Gruppen Detailgespräche geben, kündigte er an.