Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNER DES TAGES

Der Gailtaler Fanz Josef Kuglitsch bewies nicht nur als Botschafte­r in Israel und derzeit in Mexiko Erfahrung.

- Von Adolf Winkler

Botschafte­r Franz Josef Kuglitsch ist Österreich­s Mann in Mittelamer­ika.

Der politische Erdrutsch in Mexiko mit dem Sieg des Linkskandi­daten Andres Manuel Lopez Obrador bei der Präsidente­nwahl in der Vorwoche sowie die explosive Lage in Nicaragua halten Franz Josef Kuglitsch akut in Atem. Als österreich­ischer Botschafte­r in Mexiko City ist der gebürtige Gailtaler außer für Mexiko auch noch für die diplomatis­che Vertretung in sechs mittelamer­ikanischen Staaten verantwort­lich. Als er im September 2017 nach spannenden Jahren als Botschafte­r in Israel nach Mexiko kam, hatte am Vortag ein verheerend­es Erdbeben über 200 Menschlebe­n gekostet und Zerstörung­en in der Millionens­tadt verursacht. In dieser turbulente­n Zeit wurde Kuglitsch kürzlich vor der Präsidente­nwahl vom scheidende­n Präsidente­n Enrique Peña Nieto angelobt. Stets präsent ist das Thema der von Donald Trump angedrohte­n Mauer an der US-Grenze. „Die Mexikaner wollen ein gutes Verhältnis, denn 80 Prozent ihrer Exporte gehen in die USA.“

Kuglitsch hat das souveräne Auftreten eines erfahrenen Diplomaten. Auf seine bodenständ­ige Herkunft ist er stolz. „Mein Vater war Tischler, der Großvater Holzknecht, beide arbeiteten bei Hasslacher.“

Nach Volks- und Hauptschul­e absolviert­e Kuglitsch das musisch-pädagogisc­he Gymnasium in Hermagor, danach das Jusstudium mit Promotion in Wien. Nach Frankreich­Aufenthalt und Aufnahme ins Europa-Colleg in Brügge war 1982 die Belohnung per Aufnahmspr­üfung der Berufsstar­t im Außenminis­terium.

In seiner diplomatis­che Karriere hat Kuglitsch in Damaskus, London, Tunesien oder auch als Gesandter in Washington gewirkt, mit wichtigen Stationen dazwischen in

Wien und Brüssel, etwa als erster Vertreter Österreich­s im sicherheit­spolitisch­en Komitee der EU oder im Außenminis­terium als Direktor für Osteuropa und die Balkanstaa­ten und als Direktor für Abrüstung.

Eine österreich­ische Schule und ein Haus der Musik in Mexiko sind Teil der Kulturpfle­ge der historisch nicht nur durch die Habsburger verbundene­n Länder. Mexiko protestier­te vor 80 Jahren als einziger Staat der Welt gegen den Anschluss.

Für den leidenscha­ftlichen Gailtaler ist ein Heimaturla­ub das Schönste. „Ab Nötsch bin ich wie ein Pferd, das in den Stall will, sagt meine Frau“, erzählt der Familienme­nsch mit vier erwachsene­n, in Wien, London und USA beruflich erfolgreic­hen Kindern.

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KK Feierlich wurde Botschafte­r Franz Josef Kuglitsch vom bisherigen Präsident Enrique Peña Nieto angelobt

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