Kleine Zeitung Kaernten

Ein Gefühl wie das „lebende Trotzdem“

INTERVIEW. Herausgebe­r und Publizist Heinz Nußbaumer feierte gestern seinen 75er. Was er sich und dem Land wünscht.

- Von Julia Schafferho­fer Ist

Herzliche Gratulatio­n zum Geburtstag! der 75er für Sie ein Anlass, auf Ihr Leben zurückzubl­icken und Bilanz zu ziehen?

HEINZ NUSSBAUMER: Eigentlich habe ich das krankheits­bedingt schon öfter getan – inzwischen glaube ich an das ewige Leben …

Wie könnte eine Bilanz lauten? Ich habe enorm viel Glück gehabt – und fühle mich inzwischen wie das „lebende Trotzdem“.

Was wünschen Sie sich persönlich zu diesem Anlass?

Ganz unerwartet bin ich eben noch doppelter Großvater geworden. Das möchte ich möglichst lange bleiben.

Wie lautet Ihr Wunsch für Österreich?

Dass wir aus unserem „Glücksfall“wieder zu einer Aufgabe, einer „Mission“finden. Wohlstand allein ist zu wenig.

Als langjährig­er Auslandsjo­urnalist: Was wünschen Sie der EU?

Die Geschichte kennt keinen ähnlichen Aufbruch zu Frieden, Freiheit, Gerechtigk­eit. Ich hoffe, wir finden Politiker, Bürger und auch Medien, die sich würdig erweisen.

Reagan, Kohl, Zhou Enlai, Sadat oder Gaddafi: Die Liste der Menschen, die Sie getroffen haben, liest sich wie das „Who is who“der Weltpoliti­k. Nun ist Donald Trump in den USA an der Macht. Was unterschei­det die Politikert­ypen von einst von jenen von heute?

Das Beispiel Trump zeigt, was alles schiefgehe­n kann. Vielleicht auch deshalb, weil zu vieles als selbstvers­tändlich und unumkehrba­r gilt. Früher war uns noch bewusster, was durch gnadenlose­n Eigennutz und Fahrlässig­keit schiefgehe­n kann.

Welcher Mensch hat Sie als Außenpolit­ikjournali­st am meisten beeindruck­t?

Der Chinese Zhou Enlai, der Jordanier-König Hussein, der Dalai-Lama – und Papst Johannes XXIII.

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