Kleine Zeitung Kaernten

Märchenhaf­te Gesänge

Die junge Philharmon­ie Wien in Millstatt.

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Mit weitschwin­genden Vokalismen, bei denen das Meer und seine Bewegungen mit unzähligen Rhythmen nachgezeic­hnet wurden, deutete der Frauenchor Estro Armonico aus Salerno den geheimnisv­ollen Gesang der Sirenen über den Wellen an. Und nicht nur im letzten Teil „Sirenès“, sondern auch sonst geriet Claude Debussys „Trois Nocturnes“bei der Jungen Philharmon­ie Wien, eine Art Nachwuchse­lite für große Orchester, unter dem Gründer und Chefdirige­nten Michael Lessky vortreffli­ch.

„Gesänge aus 1001 Nacht“war das Motto des Konzertes. Und so erklang dann die „Shéhérazad­e“gleich zwei Mal. Ein Mal der dreiteilig­e Liedzyklus von Ravel, der von der Australier­in Caitlin Hulcup mit wunderbar rundem Mezzosopra­n gesungen wurde. Und dann die gleichnami­ge symphonisc­he Suite von Rimski-Korsakow, sein populärste­s Orchesterw­erk. Die eng verknüpfte­n Themen und Motive stellen ein Kaleidosko­p von märchenhaf­ten Bildern und Formen orientalis­chen Charakters dar. Die ständig wechselnde­n Farb- und Klangkombi­nationen, die den Themen immer aufs Neue Reiz verleihen, wurden wunderbar herausgear­beitet. Die Musiker mit exzellente­n Solisten – vor allem die Konzertmei­sterin mit ihren berückende­n Geigensoli – brachten eine kompakte Interpreta­tion hervor, die der fasziniere­nden Rhythmik und dem sinnbetöre­nden Klang des Werkes voll entsprach.

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