Kehrtwende beim Verkauf der Benediktinerschule
Stadt will jetzt in einem „strukturierten Prozess“einen Käufer für das historische Gebäude auswählen.
Für ihre Vorgehensweise bei dem geplanten Verkauf der Benediktinerschule haben sich Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) und der für Liegenschaften zuständige Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) viel Kritik anhören müssen. Jetzt treten die beiden die Flucht nach vorne an. „Mit einem strukturierten Prozess wollen wir die beste Lösung für die Stadt finden“, sagt Mathiaschitz zur Kleinen Zeitung. Der von FPÖ und Team Kärnten erhobenen Forderung nach einer Ausschreibung kommt sie damit nicht nach, es geht aber in diese Richtung.
D ie Stadt will in dem „strukturierten Prozess“die Kriterien für einen Verkauf der Liegenschaft mit dem historischen, sanierungsbedürftigen Gebäude (der Schulbetrieb endet 2020) definieren und diese dann veröffentlichen. „Es wird eine Frist gesetzt, in der sich Interessenten melden können“, erklärt Geiger. Mit einer Verschwiegenheitspflicht sollen diese dann Daten wie Lageund Bestandspläne erhalten, um ihre Angebote einreichen zu können. Die Deadline dafür wird wohl im September sein. Eine Expertenkommission soll die vorliegenden Konzepte dann bewerten. Dabei gehe es nicht nur um den Kaufpreis. „Es muss klar sein, dass die Liegenschaft kein Spekulationsobjekt ist“, betont Mathiaschitz. „Die Entwicklung muss gemeinsam mit der Stadt erfolgen. Wir brauchen einen Mehrwert für die Bevölkerung.“Der Stadtsenat soll dieses Prozedere mittels Umlaufbeschluss absegnen. Anwalt
Martin Wiedenbauer soll den Prozess begleiten.
V or nicht einmal zwei Wochen hatte die Stadt noch die Sandwirth-Chefs Helvig und Robert Kanduth als Käufer präsentiert. Sie wollen auf der Liegenschaft, die laut Gutachten einen Schätzwert von 1,6 Millionen Euro hat, ein preisgünstiges Hotel bauen. Das würde in direkter Konkurrenz zu dem Hotel stehen, das auf dem ehemaligen KTZ-Gelände von der Lilihill-Gruppe gebaut wird. Vielleicht auch deshalb deponierte Investor Franz Peter Orasch ebenfalls sein Interesse. Mittlerweile mischen zudem der Bauträger RM von
Jakob Miklau und ein Salzburger Investor, der von Unternehmer Adolf Krumpl (einst Bürgermeistersprecher bei
Harald Scheucher) vertreten wird, mit.