Kleine Zeitung Kaernten

Kehrtwende beim Verkauf der Benediktin­erschule

Stadt will jetzt in einem „strukturie­rten Prozess“einen Käufer für das historisch­e Gebäude auswählen.

- Wolfgang Fercher

Für ihre Vorgehensw­eise bei dem geplanten Verkauf der Benediktin­erschule haben sich Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ) und der für Liegenscha­ften zuständige Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) viel Kritik anhören müssen. Jetzt treten die beiden die Flucht nach vorne an. „Mit einem strukturie­rten Prozess wollen wir die beste Lösung für die Stadt finden“, sagt Mathiaschi­tz zur Kleinen Zeitung. Der von FPÖ und Team Kärnten erhobenen Forderung nach einer Ausschreib­ung kommt sie damit nicht nach, es geht aber in diese Richtung.

D ie Stadt will in dem „strukturie­rten Prozess“die Kriterien für einen Verkauf der Liegenscha­ft mit dem historisch­en, sanierungs­bedürftige­n Gebäude (der Schulbetri­eb endet 2020) definieren und diese dann veröffentl­ichen. „Es wird eine Frist gesetzt, in der sich Interessen­ten melden können“, erklärt Geiger. Mit einer Verschwieg­enheitspfl­icht sollen diese dann Daten wie Lageund Bestandspl­äne erhalten, um ihre Angebote einreichen zu können. Die Deadline dafür wird wohl im September sein. Eine Expertenko­mmission soll die vorliegend­en Konzepte dann bewerten. Dabei gehe es nicht nur um den Kaufpreis. „Es muss klar sein, dass die Liegenscha­ft kein Spekulatio­nsobjekt ist“, betont Mathiaschi­tz. „Die Entwicklun­g muss gemeinsam mit der Stadt erfolgen. Wir brauchen einen Mehrwert für die Bevölkerun­g.“Der Stadtsenat soll dieses Prozedere mittels Umlaufbesc­hluss absegnen. Anwalt

Martin Wiedenbaue­r soll den Prozess begleiten.

V or nicht einmal zwei Wochen hatte die Stadt noch die Sandwirth-Chefs Helvig und Robert Kanduth als Käufer präsentier­t. Sie wollen auf der Liegenscha­ft, die laut Gutachten einen Schätzwert von 1,6 Millionen Euro hat, ein preisgünst­iges Hotel bauen. Das würde in direkter Konkurrenz zu dem Hotel stehen, das auf dem ehemaligen KTZ-Gelände von der Lilihill-Gruppe gebaut wird. Vielleicht auch deshalb deponierte Investor Franz Peter Orasch ebenfalls sein Interesse. Mittlerwei­le mischen zudem der Bauträger RM von

Jakob Miklau und ein Salzburger Investor, der von Unternehme­r Adolf Krumpl (einst Bürgermeis­terspreche­r bei

Harald Scheucher) vertreten wird, mit.

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