KÄRNTNERIN DES TAGES
Katharina Rindler (30) aus Lendorf erhielt für ihre Arbeit in der Krebsforschung ein bedeutendes Stipendium.
Katharina Rindler erhielt für ihre Arbeit in der Krebsforschung ein Stipendium.
Dass sie Forscherin werden will, das wusste Katharina Rindler aus Lendorf schon als Kind. „Es hat mich immer fasziniert, wie der menschliche Körper funktioniert, wie gewisse Vorgänge ausgelöst werden. Jetzt kann ich meinen Wissensdurst in meiner Arbeit zur Anwendung bringen und hoffe, damit Menschen zu helfen“, sagt die 30-jährige Oberkärntnerin, die am Institut für Krebsforschung an der Med-Uni Wien Mechanismen der Metastasenbildung im Pankreaskarzinom untersucht.
Für ihre Arbeit hat Rindler ein L’Oréal Austria Forschungsstipendium in Höhe von 20.000 Euro erhalten. Damit werden die Leistungen junger Top-Forscherinnen ins Rampenlicht gerückt. Auch, um Vorbilder zu schaffen, die Mädchen ermutigen, in die Forschung zu gehen. Die Bewerberinnen werden von einer Experten-Jury der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie ausländischen Gutachtern nach Exzellenz, wissenschaftlicher Relevanz und Realisierbarkeit des Projekts ausgewählt.
B auchspeicheldrüsenkrebs macht rund vier Prozent der Krebserkrankungen aus. Er ist relativ selten, aber eine der am häufigsten tödlich verlaufenden Krebserkrankungen. Die Zahl der Todesfälle ist fast gleich hoch wie die Zahl der Neuerkrankungen. Der ungünstige Krankheitsverlauf hängt vor allem damit zusammen, dass sich die Tumoren der Bauchspeicheldrüse nach Einwanderung in das umliegende Gewebe nicht mehr oder nur noch sehr schwer operativ entfernen lassen“, schildert Katharina Rindler.
Gründe für diese aggressive Ausbreitung von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind noch nicht restlos aufgeklärt. „Meine Forschung beschäftigt sich unter anderem mit der Suche nach Angriffspunkten des Tumors“, sagt die junge Molekularbiologin, die in ihrer Studie die Methode der „Genschere“einsetzt. „Damit können gewisse Gene von Tumorzellen gezielt abgeschaltet werden, um zu sehen, welche Rolle sie spielen und ob die Zellen nach Abschaltung der Gene Eigenschaften in Richtung Metastasierung entwickeln oder etwa resistent gegenüber der Behandlung mit Chemotherapeutika werden“, erklärt Rindler, die in ihrer Freizeit gern ins Kino geht, beim Radfahren durch Wien oder beim Wandern, Schwimmen und Snowboarden in Kärnten auftankt.
D emnächst widmet sich Katharina Rindler einem ganz neuen Projekt: Gemeinsam mit ihrem Mann Rolf erwartet sie Nachwuchs. „Darauf freuen wir uns sehr.“Die Forschung wird sie in ihrem Jahr Auszeit nicht ganz loslassen: „Ich werde viel lesen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und kommende Projekte vorzubereiten.“
Es fasziniert mich, wie der menschliche Körper funktioniert.
Katharina Rindler