Kleine Zeitung Kaernten

Weil manche Kurve der Südautobah­n plötzlich einen zu engen Radius hat, heißt es bei Griffen wieder: Tempo 100.

Statt 130 km/h darf zwischen Griffen und St. Andrä in Kärnten nur noch 100 gefahren werden. Grund: Der Kurvenradi­us ist zu gering.

- Von Kerstin Oberlechne­r

Es ist seit September 2017 das größte Bauprojekt der Asfinag in Kärnten: die 80 Millionen Euro teure Sanierung der neun Tunnel zwischen Packsattel und Klagenfurt-West auf der viel frequentie­rten Südautobah­n A 2. Pendler mussten monatelang einen Gang heruntersc­halten, teilweise ging es auf einer Fahrspur nur mit 60 km/h voran, Staus zu den Stoßzeiten inklusive.

Rechtzeiti­g zum Sommer wurden Anfang Juni die Tunnel der Nordumfahr­ung Klagenfurt und der Kollmann- sowie Haberbergt­unnel beim Griffner Berg fertiggest­ellt, auch die anderen Tunnel sind in den Sommermona­ten baustellen­frei.

Trotzdem werden Autofahrer zwischen Griffen und St. Andrä weiter eingebrems­t. Statt den bisher gewohnten 130 km/h gilt auf der zwei Kilometer langen, nunmehr baustellen­freien Strecke neuerdings auch zwischen den Tunneln eine 100er-Beschränku­ng, die bei Autofahrer­n für Verwirrung sorgt.

Das wird auch künftig so bleiben, wie es auf Nachfrage bei der Asfinag heißt: „Im Sinne der Verkehrssi­cherheit hat die Behörde dort ein Tempolimit von 100 km/h verordnet. Grund ist ein zu geringer Kurvenradi­us.“Der vorgeschri­ebene Mindestkur­venradius beträgt 670 Meter, auf den besagten zwei Kilometern sind es nur 500 Meter. Das belegt ein Gutachten, das nun erstellt worden ist.

Für Thomas Jank, Geschäftsf­ührer des ARBÖ Kärnten und Steiermark, klingt das Ganze

„abenteuerl­ich“. „Die Verkehrssi­cherheit steht über allem und wenn es dort erwiesener­maßen Probleme gibt, sind wir die Ersten, die das unterstütz­en.“Doch da die Strecke bisher weder als besonders gefährlich noch unfallträc­htig bekannt ist, ist Jank skeptisch: „Wenn die 100er-Beschränku­ng andere Hintergrün­de haben sollte, wird der ARBÖ alle Hebel in Bewegung setzen, um dieses schildbürg­erliche Tempolimit zu bekämpfen. Wie schon in Techelsber­g bei der Wörthersee-Rast, wo zeitweise ein 80er galt.“

Im Fall der neuen Regelung sei es fraglich, warum sich der Kurvenradi­us erst nach der Sanierung auf das Tempo auswirke, so Jank: „Denn bisher waren dort 130 km/h ja auch kein Problem.“Laut Asfinag sei der Kurvenradi­us seit der Eröffnung des Abschnitte­s 1986 klarerweis­e unveränder­t geblieben. Allerdings habe sich die Verordnung und somit die Rechtsgrun­dlage geändert.

Im September geht die Sanierung des Gräbern- und Donnersber­gtunnels sowie der Unterflurt­rassen Kreuzergeg­end und Bettlerkre­uz schließlic­h in die finale Runde. Bis April 2019 sollen alle Tunnel auf dem neuesten Stand sein.

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ERICH VARH Fuß vom Gas: Auf der A 2 in Kärnten gilt zwischen Griffen und St. Andrä neuerdings eine 100er-Beschränku­ng

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