Ein Klagenfurter macht Hobbyläufern flotte Beine
Thomas Baldauf (34) steckt hinter der Facebook-Gruppe „running challenges“. Mit kreativen Aufgaben holt er selbst Faule von der Couch.
Bei dem Kärntner Thomas Baldauf läufts – im wahrsten Sinne. Vor eineinhalb Jahren hat er die FacebookGruppe „running challenges“gegründet. Was als Experiment begonnen hat, ist zu einem Selbstläufer geworden, der täglich mehrere Hundert Kärntner bewegt. „Ursprünglich wollte ich mich selbst zum Laufen zu motivieren und Gleichgesinnte vernetzen. Da ist mir die Idee mit der Gruppe gekommen“, erzählt der 34-Jährige.
Damit sie nicht wie die meisten Facebook-Gruppen einschläft, hat sich der Klagenfurter als Ansporn eine Sportauf- gabe ausgedacht, die Mitglieder gemeinsam, aber doch jeder für sich, bewältigen mussten. Wie zum Beispiel fünf Kilometer zu laufen, davon ein Beweisfoto zu posten und drei Freunde zu „nominieren“, die ebenso binnen sieben Tagen fünf Kilometer laufen müssen. „Das hat super geklappt und die Gruppe ist schnell gewachsen“, sagt Baldauf, der sich laufend neue Aufgaben überlegt. Bisher waren es zwölf „challenges“, die allesamt die das weibliche Geschlecht gewonnen hat. „Damit habe ich sogar gerechnet. Frauen denken im Kollektiv und hängen sich da einfach mehr hinein“, meint der „Spielmacher“, wie er mittlerweile genannt wird.
Bei seinen Facebook-Sprechstunden holt er regelmäßig Sportexperten vor die Kamera, die live auf Facebook Tipps geben und Fragen beantworten.
Inzwischen zählt der Kärntner 40.000 Interaktionen pro Monat in der Gruppe, der Großteil der 2000 Mitglieder ist aktiv. „Ich könnte längst mehr als 20.000 Mitglieder haben. Aber da ich die Gruppe regional halten will, nehme ich hauptsächlich Kärntner auf.“In erster Linie gehe es um Qualität, nicht um Quantität. Das ständige Gejammere, wie schlecht soziale Medien sind, nerve ihn: „Statt die Digitalisierung zu kritisieren, sollte man sie nutzen, um Gutes zu tun. Man kann mit einem Schlag so viele Menschen erreichen und sie für den guten Zweck mobilisieren“, spricht der Filialleiter im Einzelhandel aus Erfahrung.
Und er geht mit gutem Beispiel voran. Seine Mitglieder und er haben bereits zwei alleinerziehenden Müttern mit jeweils 3000 Euro und Sachleistungen geholfen, dem Lebenshilfe-Verein „Tabea“1000 Euro gespendet und im Villacher Westbahnhof für Bedürftige gekocht. Auch die freiwilligen Müllsammelaktionen entlang des Wörthersee-Trails waren erfolgreich. Immer mit dabei: Baldaufs Freundin Tamara, die hilft, wo sie nur kann.