Parksünder attackierte Kontrollorin
Teurer Strafzettel. Ferlacher entriss Parkwächterin Dienstgerät. Das ist Widerstand gegen die Staatsgewalt. Jetzt muss er 2700 Euro bezahlen.
Wegen eines Strafzettels würden viele Autofahrer gerne ausflippen. Ein Ferlacher hatte es getan und einer Parkwächterin das elektronische Dienstgerät, mit dem man das Autokennzeichen speichert, entrissen. Ein Ausraster mit teuren Folgen: Der 41-Jährige musste sich gestern am Landesgericht wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt vor Einzelrichterin Sabine Roßmann verantworten. Das Delikt ist mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe bedroht.
Wenige Minuten vor der Verhandlung trafen der Parksünder die Kontrollorin erstmals seit dem Vorfall auf dem Ferlacher Hauptplatz im April aufeinander. Der unbescholtene Familienvater entschuldigte sich sofort bei ihr. Sie akzeptierte, gab ihm aber zu verstehen, dass sie damals wirklich Angst vor ihm gehabt hätte. Vor Gericht gab sich der Mann, der einer geregelten Arbeit nachgeht, geständig. „Eine dumme Aktion“, sagte er. „Aber warum sind Ihnen die Sicherungen durchgeund brannt?“, will die Richterin wissen. „Die ganze Woche war so ein Stress, der Kopf war voll“, antwortete er. Auf die Einvernahme der unverletzt gebliebenen Parkwächterin wurde verzichtet. Das Dienstgerät wurde nicht beschädigt. Die Richterin verurteilte den Mann wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu einer Geldstrafe in Höhe von 2700 Euro. Das Wegnehmen des Gerätes gilt als Gewaltanwendung. „Beamte hat man nicht anzugreifen, fertig“, begründete sie. „Es ist zwar ein kleinerer Vorfall, aber es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass nix passiert.“Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.