Kleine Zeitung Kaernten

Schwere Vorwürfe gegen Gemeindera­t

Frau wirft SPÖ-Mandatar vor, sie geschlagen zu haben. Der Staatsanwa­lt ermittelt.

- Jochen Habich

Eine unschöne Affäre beschäftig­t derzeit die Villacher SPÖ: Einer ihrer Funktionär­e steht im Verdacht, eine Frau angegriffe­n, geschlagen und verletzt zu haben. Die Staatsanwa­ltschaft (StA) Klagenfurt hat am 3. Juli ein Verfahren gegen den Mann eingeleite­t. „Wir ermitteln wegen des Verdachts der Körperverl­etzung und der Nötigung“, bestätigt StA-Sprecher Markus Kitz. Für den Politiker gilt die Unschuldsv­ermutung.

Teilweise öffentlich geworden sind die Vorwürfe am 23. Mai des Jahres: Die Frau wandte sich in einer Mail an mehrere Villacher Politiker, darunter an Parteifreu­nde des Angezeigte­n. In dem Schreiben, es liegt der Kleinen Zeitung vor, erhebt sie schwere Vorwürfe gegen den SPÖ-Gemeindera­t: Sie habe „natürlich schriftlic­he Beweise, Fotos von riesen blauen Flecken von den Taten inkl. Datum, an denen wir beisammen waren (…) und private Tonaufnahm­en, in denen er sich entschuldi­gt hat und versproche­n hat, dass er mich nie wieder schlagen wird“, schreibt sie. Sie erklärt, warum sie an die Öffentlich­keit ging: Der Funktionär habe „des öfteren Gewalt gegen Frauen begangen“, „seine Aggression­en nicht im Griff “.

Noch am selben Tag (23. Mai), eine halbe Stunde nach der Mail, hat der Politiker auf die schweren Vorwürfe geantworte­t, per Mail an dieselben Adressaten: „Bezug nehmend auf das Mail von Frau (…) darf ich Ihnen mitteilen, dass die Geschichte mit Frau (?) bereits kriminalpo­lizeilich bearbeitet wird, da es sich hier um einen schweren Stalking Fall mir gegenüber, der sich über mehrere Jahre erstreckt, handelt.“Der Politiker hat die Frau ebenfalls angezeigt, wegen Stalkings. Die Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt ermittelt gegen die Frau wegen beharrlich­er Verfolgung. Auch für sie gilt die Unschuldsv­ermutung.

Der SPÖ-Gemeindera­t war für die Kleine Zeitung nicht erreichbar.

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