Lebendiger Auftakt
Eröffnung der Orgelreihe im Dom zu Klagenfurt.
Kein zweites Werk wurde so zum Inbegriff des Mozart’schen Musizierens wie die „Kleine Nachtmusik“: Eingängig in der Melodik, (zu) häufig gespielt und auch von der Werbung missbraucht, entfalten sich auf knappstem Raum die vier erhaltenen Sätze der Serenade für Streicher Nr. 13 KV 525. Diesem Geist von Mozart wurde man zur Eröffnung der Reihe „DomTonArt“mit dem Collegium Carinthia unter Klaus Kuchling beinahe voll gerecht. Wiewohl man nicht immer eines Sinnes war, erklangen diese zündenden melodischen Einfälle bei den jungen Musikern mit Frische und Lebendigkeit.
Zudem war am gesamten Abend ein hellwaches Zusammenspiel wahrnehmbar. Bei Brittens „Simple Symphony“aus 1933, das aus acht Kindheitsthemen des Komponisten besteht, war dies besonders zu spüren. In dem abwechslungsreichen Programm konnte sich das äußerst applausfreudige Publikum auch an Piazzollas „Melodía en la menor“erfreuen, die man sich allerdings akzentuierter gewünscht hätte.
Es hat schon etwas, wenn nach kurzem Orgelvorspiel das eingängig-populäre Thema in den farbigen Streichern des „Adagios in gMoll“von Tomaso Albinoni erklingt. Hier glänzte die Konzertmeisterin Zsuzsanna Bolimowski-Fajkusz mit ihren Geigensoli. Die Solistin auf der Orgel, Melissa Dermastia, wusste schon zuvor bei Kirchensonaten von Mozart zu faszinieren. Ein vielversprechender Beginn!