Buhlschaft trotzt ihren Kritikern
Drei Wochen wurde geprobt und getüftelt. Ab morgen ereilt Jedermann in Salzburg wieder der schönste Bühnentod.
Ein Bub liebt frech und ohne Art / Ein Mann ist großmütig und zart. / Hat milde Händ und steten Sinn, / Das zieht zu ihm die Frauen hin.“Wenn solcherlei Verse über den Salzburger Domplatz schallen, ist wieder Festspielzeit. Gerade einmal 40 Zeilen wie die obenstehenden hat die Buhlschaft aufzusagen, und doch ist es eine der begehrtesten Rollen der Theaterwelt.
Stefanie Reinsperger (30) spielt seit 2017 an der Seite von Jedermann Tobias Moretti (59) die Partie und hatte einige Anfeindungen zu ertragen: So mokierte man sich über die angeblich unpassende körperliche Erscheinung der Schauspielerin. Die aus Baden bei Wien stammende Mimin ließ sich von solchen Gehässigkeiten nicht davon abhalten, weiter die Buhlschaft zu spielen. Über schmerzliche Momente spricht Reinsperger auch im Salzburg-Magazin „Jedermann/Jedefrau“auf ORF 2 (heute um 18.30 Uhr).
Reinsperger bekam 2018 aber ein neues Outfit: Das rosa Wuschelkleid wird von einer eleganten dunkelroten
Seidenrobe ersetzt, dazu kommt ein kleines Schwarzes. In drei Wochen hat
Regisseur Michael
Sturminger (55) an einigen Schrauben gedreht, um die Aufführung zu verbessern. Letztes Jahr gab es massive Kritik an der Inszenierung, die sich auch textlich recht weit vom Original Hugo von Hofmannsthals entfernt hatte. Neben Moretti und Reinsperger ist auf der Bühne geballte Schauspielprominenz zu erleben: Peter Lohmeyer,
Edith Clever, Mavie Hörbiger
und viele mehr.